Geoffrey Garrison

Alles, Was Ich Über Pasolinis "Arabian Nights" Weiß

Geoffrey Garrison widmete sich während seines Fellowshipaufenthalts im Künstlerhaus Büchsenhausen dem Vorantreiben von Fragestellungen, mit denen er sich seit einigen Jahren beschäftigte: mit den Zusammenhängen zwischen Dokumentarfilm, Erzählung und Repräsentationskonventionen in der visuellen Kultur. In diesem Kontext konzentrierte er sich besonders auf ein Projekt zu Pier Paolo Pasolinis Film Arabian Nights (Originaltitel: Il fiore delle mille e una notte, 1974), den letzten Film seiner Trilogie des Lebens und seinen vorletzten über-
haupt. Die Rahmenerzählung in Pasolinis Version der Arabian Nights ist nicht das klassische Märchen der Scheherazade sondern eine eher obskure Geschichte aus 1001 Nacht über eine Sklavin und einen Herrn, die zu Liebhabern werden, voneinander getrennt werden und nach zahlreichen Bemühungen wieder zusammenkommen. Wie die Geschichte es will, wird die als Mann verkleidete Sklavin zum König einer großen Stadt und bekommt hier ihren früheren Herrn als Diener.

Geoffrey Garrison arbeitete im Künstlerhaus Büchsenhausen an einem Drehbuch, das die Rahmenerzählung aus Pasolinis Film in einen dystopischen Scifi-B-Movie und in die Zukunft versetzt. Das Skript benutzt das sexuelle Machtspiel, das im Mittelpunkt des Films von Pasolini steht, um über die Entstehung des Films und seinen politischen Kontext zu reflektieren.

Geoffrey Garrison (*1978 in Atlanta/USA) lebt und arbeitet in Berlin. In seiner Arbeit hinterfragt er projektbezogene Herangehensweisen in der Kunstproduktion mit besonderem Augenmerk auf die Beziehung zwischen Kunst und ihren Erzählungen. Er studierte an der Städelschule in Frankfurt (Klasse von Thomas Bayrle, 1998/99) und der Cooper Union for the Advancement of Science and Art in New York (1996–2001) und war Researcher an der Jan van Eyck Academie in Maastricht (2004–06).

www.geoffreygarrison.com