Judith Fischer & Claudia Hardi

PREDATORY INFORMATION SEQUENCES . NEW GAMES NEW PLAYERS

Sequence 1: The shining

„eine produktive allianz eingehen: konstellationen, haunted houses, seltsame protagonistinnen, sonderbare faehigkeiten, wunderbare beschaeftigungen, kurzschluesse, theorien, bildersammlungen, der umgang mit leichen, schwedischer suicide metal, labyrinthe, etwas voellig uebersehen, panoramen und plagiate, die nacht auf dem ruecken, phantome, der geist des fuji, and: who is johnny?
the process of cooperative research as travelling into fact & fiction and the multitudes of distortions that happen in transference and narration. we leave traces, collect material and refabricate content into our own spatial scriptures.“
(Judith Fischer und Claudia Hardi)

Judith Fischer und Claudia Hardi zeigten zum Abschluss ihres dreimonatigen Arbeitsaufenthalts (April – Juni 2005) im Künstlerhaus Büchsenhausen die gemeinsam konzipierte skriptische Rauminszenierung Predatory Information Sequences. New Games New Players – Sequence 1: The Shining. Das Interesse an aktuellen Phänomenen und Strategien von Wissensaneignung und -verarbeitung war die Grundlage für diese Kooperation – bei durchaus unterschiedlichem professionellem Hintergrund der beiden Künstlerinnen. Sequence 1: The Shining
ist eine Recherche, deren Ausgang als ungewiss, deren Output als transitorisch, ausschnitt- und paradoxerweise modellhaft bezeichnet werden kann.

Sequence 1: The Shining nimmt den gleichnamigen Spielfilm von Stanley Kubrick als konkrete Referenz und Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen. Die Aufmerksamkeit bewegt sich prozesshaft auf komplexen audio-visuellen Sprach- und Bildwahrnehmungspfaden – eine Durcharbeitung medialer Quellen (Bücher, Filme, Musikvideos, Webseiten). Diese Feldforschungen visualisieren und manifestieren sich in einer skriptischen Rauminszenierung: labyrinthisch angeordnete Zeichenketten und skulpturale Elemente interagieren mit Screenstills/Screenshots, Aufzeichnungen und einer fragilen Behausung, in der Forschungsreisen akustisch eingefangen werden.
Die BesucherInnen wurden eingeladen, sich mit ihrem eigenen Erfahrungshorizont in dieser Zone aufzuhalten.

Judith Fischer (*1967 in Hallstatt/A) Autorin und Künstlerin, arbeitet konzeptuell und künstlerisch im Feld und im Kontext von Literatur, Philosophie, (Horror-)Film, Theorie und visueller Kunst. Postgraduate Studies an der Jan van Eyck Academie in Maastricht und am Bauhaus Kolleg, Dessau. Publikationen und Projekte u. a. Vampiric, 2002; I saw her. I saw her, 2003; Predator & Prey, 2004. Film: Dark.Reading, 2005, SOME – Women Hauses Phantoms 2000–2010, 2010.

Claudia Hardi (*1969, St. Gallen/CH) arbeitete zu jener Zeit als Computerkünstlerin, Informationsdesignerin und Internet-Researcherin in Maastricht. In ihrer Arbeit untersucht sie die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen der Geschichte der Popkultur, der Computerwissenschaften und der Comic- und Gamekultur. Studium des Städtebaus, der bildenden Kunst und der neuen Medien. Projekte: As We May Think Database, 2004/05; Dream Machines, 2005.

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