Der Fall Chakrabarty – geistige Eigentumsrechte und der genetische Kolonialismus des 21. Jahrhunderts

Im Rahmen ihrer künstlerischen Recherche zu Biodatenbanken sprachen Ursula Hansbauer und Wolfgang Konrad über geistige Eigentumsrechte und den genetischen Kolonialismus des 21. Jahrhunderts.

Die norwegische Regierung plante zu jenem Zeitpunkt die Errichtung der weltweit umfangreichsten Pflanzengenbank inmitten der antarktischen Eiswüste. Im Svalbard Global Seed Vault auf der Insel Spitzbergen sollen alle Pflanzengenbanken der Welt vereint werden. Unter dem Eis wurde ein atombombensicherer Bunker, eine Art moderne „Arche Noah“ angelegt. Im Falle eines Weltuntergangs kann – so die Verantwortlichen der Genbank – die Pflanzenwelt wieder erschaffen werden.

Der Vortrag behandelte das Thema Naturkonstruktion – beginnend mit den Forschungsreisen der KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen im 17. Jahrhundert, bis hin zum ersten Patent auf lebende Organismen und zu den Weltkonstruktionen der Genbanken. Darüber hinaus gewährten Hansbauer & Konrad einen Ausblick auf ihre weiteren Projektschritte in Büchsenhausen.

Ursula HANSBAUER (*1973 in Salzburg) und Wolfgang KONRAD (*1974 in Graz) arbeiten seit 2000 gemeinsam als bildende KünstlerInnen und FilmemacherInnen in Wien. Sie haben an der Akademie der bildenden Künste in Wien studiert (Klasse Renée Green). Gemeinsame Arbeit u. a. an den Projekten Forst (2004, Film, Auszeichnung bei der Diagonale 2005), Niemandsland (2005, Ausstellung in der Galerie 5020 Salzburg) und Koloniale Saat (2008, Ausstellung im MUSA Wien).

Veranstaltungsort

Künstler:innenhaus Büchsenhausen
Weiherburggasse 13
A-6020 Innsbruck

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office@buchsenhausen.at