Dreizehn Regeln oder Die Schwierigkeit sich auszudrücken / Gespräche mit Schülern und Lehrern

Filme von Stefan HAYN und Gespräch mit Clemens KRÜMMEL

Bild (von oben nach unten): Filmstills aus "Dreizehn Regeln oder Die Schwierigkeit sich auszudrücken", 1998, 50 min und "Gespräche mit Schülern und Lehrern", in Zusammenarbeit mit Anja-Christin Remmert, 2000, 45 min.

Stefan Hayn zeigt zwei Filme, die in seiner Installation in der Ausstellung eingebettet sind, auf Großleinwand. Nach der Vorführung spricht der Kunsthistoriker Clemens Krümmel mit dem Künstler über die Filme und über seine Kunstpraxis.

In Dreizehn Regeln oder Die Schwierigkeit sich auszudrücken (1998) trifft Copis Feydeau/Tschechow-Paraodie L’homosexuel ou La difficulté de s’exprimer (1971) auf Ad Reinhardts Künstleridentitäts-Demontage The Artist in Search of A Code of Ethics (1960 angesichts der Labels „Abstrakter Expressionismus“ und „Pop Art“ veröffentlicht) – man könnte sagen, dass in dieser Konfrontation die „antiödipalen“ Maßgaben des „modernen“ und „postmodernen“ Bildermachens explodieren – oder implodieren – vor dem Hintergrund der darunter liegenden, oft gewalttätig zugespitzten Mutter-Vater-Kind-Verhältnisse – und umgekehrt.
In Gespräche mit Schülern und Lehrern (2000) werden aus unterschiedlichen Generationenperspektiven der konkrete institutionelle und zeithistorische Rahmen (ca. zehn Jahre nach der „deutschen Wiedervereinigung/Wende“) wie auch die jeweils individuellen Versuche, mit diesen Ex- und Implosionen umzugehen, anschau- und anhörbar.
Stefan Hayn, 8. Mai 2017

 

Dreizehn Regeln oder Die Schwierigkeit sich auszudrücken
nach Texten von Ad Reinhardt und Copi
1998, 50 min, Farbe und S/W
Regie: Stefan Hayn
mit: Roswitha Schaab, Charlotte Algermissen, Stefan Hayn, Rüdiger Tomczak, Heinz Emigholz, Kirsi Mikkola, Michael Taubenheim, Rudolf Barmettler, Anja-Christin Remmert, Martha Wilson, Julia Bantzer, Stefan Flach, Alexander Heimberg
Kamera: Patrick Popow, Bernadette Paassen, Sandra Merseburger
Ton/Musik: Klaus Barm, Filmorchester Babelsberg

Gespräche mit Schülern und Lehrern
an drei Berliner Schulen: Otto Wels-Grundschule Kreuzberg, Ludwig Erhard-Gesamtschule Lichtenberg, Erich Fried-Gymnasium Friedrichshain
2000, 45 min, Farbe
Regie, Schnitt: Stefan Hayn in Zusammenarbeit mit Anja-Christin Remmert
Kamera/Ton: Anja-Christin Remmert, Stefan Flach, Klaus Barm

 

Stefan Hayn lebt in Berlin. Seine seit 1989 veröffentlichten Filme hinterfragen künstlerische sowie filmische Kategorisierungen und verweigern sich einfachen Genrezuschreibungen. Seine Arbeiten (Filme, Malerei, Essays) wurden in unterschiedlichen Kunst- und Filmkontexten präsentiert. Er lehrte an der Universität der Künste Berlin schwerpunktmäßig zum Verhältnis von Film und Malerei.

Stefan Hayn ist Maler und Filmemacher. In seinen jüngeren Arbeiten versucht er, filmimmanent bzw. in Gegenüberstellungen im Ausstellungsraum malerische und filmische Wahrnehmungsprozesse in ihrer gesellschaftlich-historischen wie lebensgeschichtlich-individuellen Anbindung emotional erfahrbar zu machen. Die ins Offene angelegten bildnerischen Vorgehensweisen reflektiert er auch in begrifflich-essayistischen Arbeiten. Er präsentiert seine Filme im Kino, im Fernsehen und auf internationalen Festivals. Zuletzt zeigten der Heidelberger Kunstverein und das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien eine Auswahl seiner malerischen und filmischen Arbeiten.

Zur Filmografie von Stefan Hayn siehe auch:
filmportal.de: Stefan Hayn

Clemens Krümmel, *1964, lebt und arbeitet in Berlin und Zürich. Er ist Kunsthistoriker, freier Kurator, Autor und Übersetzer. Er war Mitherausgeber und Redakteur der Berliner Zeitschrift Texte zur Kunst (2000–2006), Mitgründer des Melton Prior Instituts für Reportagezeichnung, Düsseldorf (mit Alexander Roob) und ist Mitherausgeber der Buchreihe „Polypen“, b_books Verlag, Berlin (mit Sabeth Buchmann, Helmut Draxler und Susanne Leeb). Zurzeit ist Clemens Krümmel Assistent bei der Professur für Architektur und Kunst an der ETH Zürich.

Veranstaltungsort

Kunstpavillon
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A-6020 Innsbruck

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