Putting into Force

Talk led by Paul Gangloff, Sönke Hallmann, Inga Zimprich with Maaike Engelen and Emma de Vries

Die Faculty of Invisibility FOI befasste sich mit der Ausführung eines möglichen institutionellen Raumes. In großer Nähe zu den Vereinten Nationen als Beispiel für eine Institution, die Gesetz, Sprache und Gemeinschaft zusammenbindet, ging die FOI in ihren Produktionen der Frage nach, wie sich eine solche Institution selbst etabliert, ihre eigenen Mechanismen und Regelungen in Kraft setzt und wie sie mit Momenten der Zugehörigkeit sowie der Versammlung einer Zuhörerschaft umgeht. Um an diesen Fragen zu arbeiten und sie auszuführen, waren die Philosophin und Psychotherapeutin Maaike Engelen sowie die Kulturtheoretikerin Emma de Vries eingeladen, die ersten Plätze am runden Tisch der FOI im Künstlerhaus Büchsenhausen einzunehmen.

In Anlehnung an jene Berichte, die täglich in den Vereinten Nationen durch eine Sprecherin ausgegeben werden, fand am 30. November 2009 im Künstlerhaus Büchsenhausen ein Gespräch mit Maaike Engelen, Paul Gangloff, Sönke Hallmann, Emma de Vries und Inga Zimprich statt.

Inga ZIMPRICH (*1979) lebt als Künstlerin und Kuratorin in Berlin. In den zumeist gemeinschaftlichen Arbeiten, an denen sie mitwirkt, steht das Sprachsystem der zeitgenössischen Kunstinstitution im Vordergrund. Seit 2006 erarbeitet sie kontinuierlich verschiedene kuratorische und künstlerische Produktionen in der Ukraine. Inga Zimprich arbeitet unter anderem intensiv mit Sönke Hallmann (Theorie) und Paul Gangloff (Design) zusammen.
www.ingazimprich.net
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Paul GANGLOFF studierte Grafikdesign an der ERBA in Valence (FR) und der Gerrit Rietveld Academie (Amsterdam, NL). In der FOI kreiste seine Arbeit um den Ort in der Arbeit anderer, den seine Praxis einnimmt.

Sönke HALLMANN studierte Literaturwissenschaft und Philosophie und befasst sich insbesondere mit den literarischen Arbeiten Franz Kafkas und Heiner Müllers sowie den theoretischen Schriften von Jacques Derrida und Giorgio Agamben. 2006 initiierte Hallmann das Department of Reading (DOR), das mittels Wiki- und Skype-Technologie online in Texte eingreift und sie bearbeitet.

Das DOR stellt als Format die Gemeinschaftlichkeit des Lesens als kulturelle Praxis in den Mittelpunkt der Arbeit. Hallmann veröffentlicht zu Begriffen der Ähnlichkeit, des Spiels und Schauspiels, zu Geste und Erinnerung in Magazinen und Publikationen (Text-Revue, F.R. David, Geist Magazin).

Maaike ENGELEN wurde an der British Association of Psychotherapists (B. A. P.) zur Kinder- und Jugendpsychoanalytikerin ausgebildet und arbeitete in einer psychiatrischen Klinik in Süd-London. Sie hält einen MA in Philosophie der Universität Nijmegen und einen M. Sc. in Psychodynamics of Human Development (Birbeck). Vorausgegangen ist ihrer Tätigkeit die intensive Zusammenarbeit als Philosophin mit KünstlerInnen, u. a. mit Jeanne van Heeswijk. Sie befasst sich mit Psychoanalyse als Mittel von Kulturkritik und befragt die Bezüge zwischen Kunst und Psychoanalyse als gesellschaftliche Formate der Kommunikation.

Emma de VRIES ist eine Theoretikerin, die an der Universität von Amsterdam Cultural Analysis studierte und sich in ihrer Arbeit mit dem Werk u. a . Jacques Derridas und Stanley Cavells befasst. Sie geht in ihrem Schreiben dem Versprechen von Begriffen wie Gemeinschaftlichkeit, Intimität, Exzess, Romantik und Bedeutung nach. Im Februar 2009 erschien ihr Essay Letters as Tricksters: Writing Oneself Back Into the World, On The Invitation, Jacques Derrida, Stanley Cavell and Epistolary Romanticism in einer Publikation des De Appel Art Center Amsterdam.

Veranstaltungsort
Künstlerhaus Büchsenhausen

Weiherburggasse 13
A-6020 Innsbruck
+43 512 278627
office@buchsenhausen.at