Recovery Strategies. Dealing with Uncomfortable Histories in Art. Part 2
Olga ŞTEFAN (Fellow) im Gespräch mit Wolfgang BRAUNEIS (Kunsthistoriker und Kurator)

Künstlerhaus Büchsenhausen | Streaming auf Zoom (Registrierung via Eventbrite) | Streaming auf Facebook
Wie können wir geschichtliche Wendungen, das Verhältnis zwischen Künstler:innen und Macht sowie die Rolle der Kunst in der Politik verstehen? Kann Kunst wirklich unabhängig sein und ausschließlich nach ihrem künstlerischen Wert beurteilt werden? Oder muss sie als Teil eines bestimmten politischen Systems betrachtet werden, das Manche instrumentalisiert und legitimiert während Andere marginalisiert werden? Was eignet sich als Mittel, um an Künstler:innen, die totalitären Regimen gedient haben, zu erinnern und sie aus der Vergessenheit zurückzuholen? Und wie gehen wir mit Grauzonen in Künstler:innenbiografien um?
Olga ŞTEFAN und Wolfgang BRAUNEIS werden im zweiten Teil der Diskussionsreihe ihre Recherchen und jeweiligen Herangehensweisen an dieses brisante Thema vorstellen. Ştefan konzentriert sich dabei auf Rumäniens jüngste Versuche die Kunstwerke eines verurteilten Kriegsverbrechers zu rehabilitieren. Wolfgang Brauneis wird über die Ausstellung Die Liste der „Gottbegnadeten“. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik sprechen, die er 2021 im Deutschen Historischen Museum in Berlin kuratierte. Es war die erste Ausstellung, die sich mit den Nachkriegskarrieren, den Werken und der Rezeption von Künstler:innen beschäftigte, die bekannte Protagonist:innen der nationalsozialistischen Kunstszene waren.
Olga Ştefan ist Kuratorin, Kunstautorin, Dokumentarfilmerin und unabhängige Forscherin. Sie stammt aus Bukarest, wuchs in Chicago auf und lebt derzeit in Zürich. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich vor allem mit Erinnerungspolitik, Migration und Identität. Ştefan hat über dreißig Ausstellungen in Museen, Kunstzentren und Galerien kuratiert und Beiträge für viele internationale Zeitschriften, u.a. für Art in America, FlashArt, Art Review und Sculpture Magazine verfasst. Sie ist die Gründerin von The Future of Memory, einer transnationalen Plattform für die Erinnerung an den Holocaust in Rumänien und Moldawien durch Kunst und Medien. Hier sind auch ihre Dokumentarfilme abrufbar. Ihr Artikel über das Konzentrationslager Vapniarka erschien 2020 im Band Memories of Terror (CEEOL Press, Frankfurt am Main).
http://www.olgaistefan.wordpress.com
http://www.thefutureofmemory.ro
Wolfgang BRAUNEIS lebt und arbeitet als freischaffender Kunsthistoriker und Kurator in Köln und Berlin. Er war Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste und Gastprofessor an der Kunstakademie Münster. Brauneis ist Mitarbeiter von a-Musik, Mitbegründer des Instituts für Betrachtung und Redakteur des Meakusma Magazins.
Veranstaltungsort
Künstlerhaus Büchsenhausen | Streaming via Zoom und Facebook
Registrierung für Zoom via Eventbrite