Transitional Europe

Der Serbe als Gegenstand europäischer Betrachtung ist grausam, gewalttätig und unzivilisiert, er wird mit einer brutalen Sexualität assoziiert und als Vergewaltiger gekennzeichnet, außerdem als Alleinverantwortlicher für die Kriegsverbrechen der 1990er Jahre herangezogen.

Zu der langen Liste an serbischen Verbrechen tritt in der Gegenwart der homophobe Übergriff, der seit der Beograd Pride 2001 dazu benutzt wird, um die ganze Gesellschaft als undemokratisch, unterentwickelt und nicht EU-reif zu markieren. Während der serbische Homophobe als unrettbar stigmatisiert wird, sollen serbische Queers hingegen in die europäische Familie aufgenommen werden. Die Aufspaltung der Bevölkerung in Opfer und Täter dient als Basis für legitimierte Eingriffe seitens der EU in politischer, sozialer und vor allem wirtschaftlicher Hinsicht.

Die Lectureperformance untersucht, wie anhand von Homonormativität und Queersein, die als sexuelle Ausnahmezustände eingesetzt werden, ein europäischer Einheitsraum konstruiert wird, der grenzenlose Ausbeutung osteuropäischer Regionen für die Zukunft sicherstellt.

Ana Hoffner

Ana HOFFNER (*1980 in Jugoslawien) ist Künstler_in, Kulturwissenschaftler_in, Performer_in und Mentor_in, lebt in Wien. Hoffner studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien und arbeitet in den Bereichen queerer und migrantischer/postkolonialer Politik. Ihre Projekte umfassen Ausstellungen, Performances, Lectures und Publikationen im In- und Ausland.
www.anahoffner.com

Veranstaltungsort

Künstler:innenhaus Büchsenhausen
Weiherburggasse 13
A-6020 Innsbruck

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office@buchsenhausen.at