Werkschau Lena Ditte Nissen

Design: Annette Sonnewend

Begleitend zum Workshop REFLEXIVE ALLIANCE im Künstlerhaus Büchsenhausen präsentiert kinovi[sie]on in Kooperation mit dem Künstlerhaus das filmische Schaffen der dänisch-deutschen Künstlerin und Filmemacherin Lena Ditte Nissen. Mit Reflexive Alliance arbeitet Lena Ditte Nissen während ihrem Fellowship in Büchsenhausen die Vergangenheit ihrer Familie auf. Sie geht darin Fragen nach generationenübergreifendem Trauma, Wissenstransfer und politischer, wie individueller Positionierung nach. Ein Fluchttagebuch der Großmutter bildet zusammen mit den Memoiren das Ausgangsmaterial für die Auseinandersetzung mit der Nazigeschichte der eigenen Familie.
Ihre experimentellen Arbeiten wurden weltweit auf Filmfestivals gezeigt, u. a. in Edinburgh, Belo Horizonte, Kopenhagen, Zagreb, Montréal, in den Filmmuseen Frankfurt und Düsseldorf sowie im Anthology Film Archive NYC.

WERKSCHAU LENA DITTE NISSEN
Mit einer Einführung der Regisseurin und anschließender Q&A

Vier Österreichpremieren in Anwesenheit der Regisseurin.
Gesamtlänge des Filmprogramms: 55 Minuten

KORONA
Die Betrachtenden werden im Flüsterton zu reduzierten Schwarz-Weiß-Bildern in das Innere
und äußere Erleben einer jungen Frau versetzt. KORONA ist eine poetische Reflexion, “an
elegant and understated study of the development of both the human soul and the medium
of film.” (CPH:DOX)
Deutschland / Dänemark 2013; Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Sounddesign, Text: Lena Ditte
Nissen; Voice-Over: Nadine Schwitter (DCP; Schwarzweiß; DEUTSCHSPRACHIGE
ORIGINALFASSUNG MIT ENGL. UT; 10min.)

ANÓME

ANÓME lässt zwei matrilineare Kulturen eine imaginäre Schwesternschaft bilden. MoshuFrauen aus China und Kuna-Frauen aus Panama vollführen ein optisches Ritual in surrealen
Bildern vor eindrucksvoller Soundebene. “In a film language that approaches Ben Rivers„
enigmatic anthropology, Lena Ditte Nissen examines the sensory experience of being
immersed in the women„s tribes. ANÓME mixes its interpersonal, inter-female project with
reflections on ethnographic filmmaking and methods.” (CPH DOX)
China / Panama / Deutschland 2015; Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Sounddesign, Text:
Lena Ditte Nissen; Voice-Over: Mareike Hein (DCP; Schwarzweiß; DEUTSCHSPRACHIGE
ORIGINALFASSUNG MIT ENGL. UT; 13min.)

THE PLACE I WILL HAVE LEFT
Gedreht im Gebiet des Rio Catatumbo in Venezuela, wo die meisten Blitze der Welt
einschlagen, erforscht THE PLACE I WILL HAVE LEFT zerstörerische Energien in uns
selbst, heftige Reaktionen, die entstehen können, wenn wir etwas Fremdes, Anderes nicht
vollständig in das eigene System integrieren können.
Venezuela / Deutschland 2017; Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Sounddesign, Text: Lena
Ditte Nissen; Voice-Over: Nadine Schwitter (DCP; Farbe und Schwarzweiß; ENGL. OF; 15
min.)

ES GIBT
ES GIBT nähert sich kreisend der Künstlerin und Filmemacherin Margaret Raspé (*1933),
ihrer Lebenswelt und Positionierung in der Welt, sowie den Automatismen, die in ihrem Werk
eine besondere Rolle spielen.
Margaret Raspé ist eine Pionierin des feministischen Films in Deutschland. Ihre
Filme und künstlerischen Arbeiten kamen in den letzten Jahren zu neuer Aufmerksamkeit
und wurden u.a. im Rahmen einer Retrospektive im Kino ARSENAL in Berlin gewürdigt. Ihr
Film „Let them swing“ von 1973 wurde bei der Berlinale 2019 gezeigt.
Griechenland / Deutschland 2020; Regie, Buch, Kamera, Schnitt, Sounddesign: Lena Ditte
Nissen; Ton: Kerstin Neuwirth (DCP; Farbe; DEUTSCHSPRACHIGE ORIGINALFASSUNG
MIT ENGL. UT; 16,5 min.)
Weitere Informationen finden Sie hier.

Die dänisch-deutsche Künstlerin und Filmemacherin Lena Ditte NISSEN (1987 *, München) studierte Film und Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln, der Universidad Nacional de Colombia und der Kunstakademie Düsseldorf. Ihre Filme, Performances und Installationen wurden international an Institutionen und auf Filmfestivals gezeigt, unter anderem am Museo de Arte Moderno in Rio de Janeiro, Bundeskunsthalle Bonn, Heidelberger Kunstverein, Museo de la Banco República Bogotá, ACUD MACHT NEU in Berlin, Filmmuseen in Frankfurt und Düsseldorf, KAI10|Arthena Foundation, Rubenstein Art Centre, CCA Centre for Contemporary Art Tbilisi, internationale Filmfestivals Edinburgh und Belo Horizonte, CPH:DOX in Kopenhagen, WNDX Festival of Moving Image, 25FPS Zagreb, Festival de nouveau cinéma Montréal, Anthology Film Archive NYC. Sie hatte Künstler-Residenzen bei SOMA Mexico, LIGHT CONE in Paris und lugar a dudas in Cali, Kolumbien.

Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit kuratiert Nissen seit 2013 auch Film- und Videoprogramme, die beispielsweise in der Cinemateca Nacional de Colombia und der Messe FAR OFF für zeitgenössische Kunst in Köln gezeigt wurden. 2018 erhielt sie zusammen mit Alisa Berger, mit der sie im Künstlerduo bergernissen arbeitet, das Atelierstipendium des Bonner Kunstvereins.

lenadittenissen.com

Veranstaltungsort

LEOKINO
Museumstraße 31
6020 Innsbruck