Laura Garbštienė

Fire

Laura Garbštienė beschäftigte sich im Künstlerhaus Büchsenhausen mit Fragen der Identitätsbildung in einem fremden kulturellen Kontext. Sie begann bereits im Jahr davor an einem Projekt zu Sprache und Wahrnehmung zu arbeiten, indem sie Fremdsprachen als Werkzeug zur Erkundung von neuen Formen der Kommunikation und zwischenmenschlichen Beziehungen einsetzte. Durch das Sprechen und Singen in ihr unverständlichen Sprachen untersuchte die Künstlerin einerseits ihre persönlichen Grenzen, durch die Darstellung von „Identität“ suchte sie andererseits nach Symptomen der (Miss-)Kommunikation in der Gesellschaft. In Innsbruck beabsichtigte die Künstlerin, eine Video-Performance zu produzieren, in der sie Elemente aus einem jiddischen (Michal Waszynskis The Dybbuk) und einem NS-Propagandafilm (Leni Riefenstahls Triumph des Willens) vermischen wollte. Das Projekt wurde schließlich nicht realisiert.

Laura Garbštienė studierte an der Vilnius Art Academy. Seit 2002 arbeitet sie mit den Medien Video, Installation, Fotografie und führt Aktionen und Performances durch. Charakteristisch für Garbštienė ist der Umstand, dass die Künstlerin das Objekt ihrer eigenen Arbeit ist: Sie findet sich in unterschiedliche, selbst definierte Situationen hinein und wird zu derer integralem Bestandteil. In diesen Situationen experimentiert Garbštienė in dialektischer Weise mit Sprache und deren fluktuierendem Sinngehalt, mit dem Zufall, mit provokativ gespielter Naivität und Stimmungen subjektiv-emotionaler Erfahrungen sowie mit der Idee der Universalität in multikulturellen Kontexten.