Urtica Art and Media Research Group (Eduard Balaz / Violeta Vojvodic)

VEHICLES FOR THE MIND

Das Projekt Vehicles for the Mind, das während des Aufenthalts im Künstlerhaus Büchsenhausen erarbeitet wurde, erforscht die Verbreitung von Informationsmustern und die Umstände, die zur Entstehung einer globalen gemeinsamen Innenwelt führen. Ausgangspunkt bilden Erkenntnisse der Memetik, einer theoretisch und empirisch begründeten Wissenschaft an der Schnittstelle zwischen klassischer Philosophie und Kybernetik, die sich mit der Reproduktion, der Verbreitung und der Evolution von „Memen“ (kulturelle Informationseinheiten) befasst. Vehicles for the Mind konstituierte sich als eine Datenbank von Text- und Bildeinheiten, deren Werte – bekannte Sprüche und Flaggen – eine inter-subjektive Kommunikation ermöglichen und dadurch ein ambivalentes System zwischen individueller Selbstsucht und kollektiver Verantwortung formen.

Vehicles for the Mind
startete als internetbasiertes Kunstprojekt 2004. Ursprünglich als Recherche im Bereich der Verbreitung kultureller Information konzipiert, entwickelte sich das Projekt später unter dem Namen Social Engine zu einem komplexen, multikulturellen, interdisziplinären Werk, das kulturellen Pluralismus mittels aktiver Gestaltung und interkultureller Kommunikation ermöglicht. Social Engine wurde insgesamt in fünf unterschiedlichen Versionen veröffentlicht und ging schließlich in der HoopUp Collaborative Platform (hoopup.net) auf.

Social Engine
wurde ausführlich in Social Engine – The Hybrid Source Book, der ersten Publikation der Reihe Büchs’n’Books – Art and Knowledge Production in Context dokumentiert und diskutiert.

URTICA Art and Media Research Group (Eduard Balaž, *1972/Violeta Vojvodić-Balaž, *1971) besteht seit 1999 und hat ihren Sitz in Belgrad und Novi Sad. Die Gruppe entwickelt multidisziplinäre Projekte, in denen Kunst, Wissenschaft und soziales Engagement verschmelzen. Ihre Arbeit umfasst Web-Projekte, Medienaktionen, Objekte und Installationen. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf Bildungsprojekten (Workshops, Webanwendungen).

Urtica war unter anderem Teilnehmer der Ars Electronica 2003 in der Ausstellung Code – The Language Of Our Time und Gewinner des Unesco Digital Arts Award 2003. Sie nahm an zahlreichen internationalen Festivals und Ausstellungen teil, unter anderem an FILE (São Paolo und Rio de Janeiro), Ogaki Bienniale (IAMAS, Ogaki, Japan), Hilchot Shchenim – The Israeli Center for Digital Art (Holon, Israel), Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg (D).
www.urtica.org