Reading Militarized Masculinities

Erstausstrahlung: Mo 04.05.2020, 11.06 Uhr MEZ
Wiederholung: Mi 20.05.2020, 00.00 Uhr MEZ
Eine Sendung in Zusammenarbeit mit: Anna Dasović

BÜCHS’N’RADIO ist eine Sendung von Andrei Siclodi in Zusammenarbeit mit den Stipendiat:innen des Internationalen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie im Künstlerhaus Büchsenhausen.

Im Rahmen der ERSTEN BÜCHSENHAUSEN FOCUS WEEKS 2020 lud Fellow Anna DASOVIĆ am 21. 01. 2020 zur Teilnahme an der kritischen Lektüre eines Auszugs aus dem Videomaterial, das die Grundlage der Arbeit der Künstlerin im Künstlerhaus Büchsenhausen darstellt. Im Mittelpunkt dieses Projekts steht die Frage, wie europäische Geschichten des Kolonialismus sowohl westeuropäische, militarisierte Männlichkeiten produziert, als auch die Beziehung des Kontinents zum (ethnisch) „Anderen“ und dessen Ästhetik prägt.

In der Mai-Sendung hören Sie die Präsentation von Anna DASOVIĆ.

Quelle: https://cba.fro.at/498139

Büchs’n’Radio auf RADIO FREIRAD
105,9 MHz in Innsbruck und Umgebung
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Anna DASOVIĆs künstlerische Praxis konzentriert sich auf rhetorische Strukturen, die völkermörderische Gewalt sichtbar machen, die aber auch eingesetzt werden, um politisch unangenehme Aspekte solcher Konflikte zu verdecken. Sie fragt: An welchen ideologischen Narrativen nehmen Gewaltdarstellungen auf struktureller Ebene teil? Welche Formen von Trauma können solche Dokumente, die entweder im legislativen Bereich angesiedelt oder für das Archiv (hier im doppleten Sinn eines physischen Ortes aber auch als Metapher für kollektive Erniedrigung und Reue) konstitutiv sind, nicht bewältigen? Dasović hat Fotografie studiert, ihre Installationen und Videos weisen eine dementsprechende formale Präzision auf – heute arbeitet sie jedoch weitgehend interdisziplinär. Ihre Methodik schließt dabei Archiv- und Feldforschung, Interviews sowie bibliographische Recherche ein.

2017-2018 war Dasović Resident Artist an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten in Amsterdam. Sie ist Mitglied der Collection Collective, Template for a Future Model of Representation, einer Gruppe, die die gegenwärtige Krise der sammlungsbasierten Institutionen der zeitgenössischen Kunst untersucht und Potenziale in einem Modell der (Kunst-)Sammlung identifiziert, das gleichzeitig von Künstler:innen und anderen Kulturschaffenden zusammengestellt, besessen und betrieben wird. Ihre Arbeiten wurden an international bedeutenden Institutionen gezeigt, darunter in der Bergen Assembly, im Württembergischen Kunstverein Stuttgart, im Stedelijk Museum Bureau Amsterdam (SMBA), im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (MAMA) Algier, im Van Abbemuseum in Eindhoven, im Museum für jugoslawische Geschichte in Belgrad und im Niederländischen Photomuseum in Rotterdam. Zuvor war sie unter anderem Artist in Residence bei MAMA Algiers, Celeia Zentrum für zeitgenössische Kunst Celje Slowenien, Casa Tres Patios in Medellín und Residencia en La Tierra in Montenegro Kolumbien.

www.annadasovic.com