SERIOUS ATTACK

In ihrer Praxis anno 2004 entwickelte Elèna Nemkova Szenarien, in denen zeitgenössische Phänomene und Situationen des täglichen Lebens prototypisch verdichtet und als minimalisierte Versuchsanordnungen dem Publikum zur Verfügung gestellt wurden. Das Interesse galt der Erforschung menschlicher Verhaltensmuster in einem idealisierten, utopischen Handlungsraum, in dem die Maxime „living for tomorrow“ den einzig möglichen Leitfaden vorgibt. Die Fixierung auf eine Gegenwart, deren paradoxer Sinn einzig in der Vorbereitung der Zukunft besteht, hatte ihren maßgeblichen Ursprung in den Erfahrungen der Künstlerin mit der „großen sozialistischen Utopie“ während ihrer Sozialisationsjahre in der ehemaligen Sowjetunion. Die performative Installation Serious Attack, die in Innsbruck entstand, war eine ortsspezifische Kontextualisierung dieses Handlungsraums. Serious Attack bestand aus einer Videoarbeit sowie der Aufforderung an das Publikum, mithilfe von billigen Hauspatschen über den polierten Holzboden im Labor des Künstlerhauses zu gleiten.

Die Präsentation von Serious Attack fand im Rahmen der Innsbrucker Premierentage 2004 statt.