Fellowship-Programm
Das Fellowship-Programm für Kunst und Theorie findet in Büchsenhausen seit dem Frühjahr 2003 statt. Dem Programm liegt die Idee zugrunde, vor Ort einen Produktions- und Diskussionskontext zu generieren, in dem Künstler*innen und Theoretiker*innen überregionale Kunst- und Gesellschaftsdiskurse mit lokalen Themen in Zusammenhang bringen und reflektieren. Gleichzeitig wird die Möglichkeit eines künstlerischen Experimentierlabors gewahrt, wodurch Neues ausprobiert werden kann.
Ziele des Programms sind:
- Die Förderung und Verbreitung einer kritischen, gesellschaftsrelevanten künstlerischen bzw. kunsttheoretischen Wissensproduktion;
- Die Produktion qualifizierter Diskurse zu Kunst und Gesellschaft im lokalen und globalen Kontext durch die Umsetzung der Fellowship-Projekte;
- Die Ermöglichung des Wissenstransfers zwischen dem Kunstfeld und anderen Öffentlichkeiten außerhalb des Kunstkontextes;
- Der Austausch zwischen Kulturproduzent*innen im Bereich der visuellen Künste und darüber hinaus (Vernetzung von Expert*innen).
Struktur:
Das Programm verbindet die Vorteile einer Residenz mit den Möglichkeiten eines postgradualen, außeruniversitären Forschungs- und Produktions-Fellowships auf Grundlage einer offenen, nicht formalisierten Struktur. Inhaltlich richtet sich das Programm an eine weltweite Fachöffentlichkeit in den Bereichen zeitgenössischer Kunst, Architektur, Kunst- bzw. Medientheorie und -kritik.
Die Fellows werden nach einem offenen Bewerbungsverfahren von einer Fachjury ausgewählt. Sie kommen für ein Minimum von fünf Monaten nach Büchsenhausen, wo sie am eingereichten Vorhaben arbeiten und diesen Prozess in öffentlichen Veranstaltungen diskursiv begleiten.
Zu diesem Zweck vergibt Büchsenhausen ein Preisgeld und stellt ein Produktionsbudget zur Verfügung, das den Austausch mit anderen Expert*innen ermöglicht und (zumindest teilweise) die Reisekosten der Fellows abdeckt sowie einen freien Zugang zu Arbeitsraum, freie Unterbringung wie auch künstlerische und technische Beratung einschließt. In öffentlichen Präsentationsveranstaltungen werden die Arbeiten, Produktionsweisen und Themenschwerpunkte der Fellows dem interessierten Publikum zugänglich gemacht. Die Vermittlung und Diskussion der Inhalte – hier bewusst im doppelten Sinn von Kunstvermittlung, aber auch von „Zustandebringen von Kommunikation und Zusammenarbeit“ gemeint – erfolgt parallel zur Entwicklung der einzelnen Projekte. Am Ende des Fellowships findet eine thematische Gruppenausstellung statt, in der die Fellows ihre erarbeiteten Projekte einem breiten Publikum präsentieren können. Beispiele für Arbeitsvorhaben, die im Rahmen des Programms realisiert wurden, finden sich auf unserer Website unter dem Menü-Punkt Fellows unter dem Menüpunkt Archiv.
Bewerbung:
Das Künstler*innenhaus Büchsenhausen lädt einmal im Jahr professionelle bildende Künstler*innen, Medienkünstler*innen,Theoretiker*innen, Kritiker*innen, und Kurator*innen ein, Arbeitsvorschläge für ein Fellowship einzureichen. Die Bewerber*innen können sich um ein fünfmonatiges Fellowship zwischen Oktober und Mai des Folgejahres bewerben. Der Wettbewerb für ein Fellowship findet üblicherweise im Zeitraum November – April statt. Die Entscheidung der Jury wird in einem ersten Schritt im März und in einem zweiten Schritt im April bekannt gegeben. Detaillierte Informationen und das Bewerbungsformular finden sich während dieser Zeit online auf dieser Seite unter den Menüpunkten Call for Application und Application Form.