TELLURIAN SKIES: Casting Acts of Solidarity, Liberation and Desire in Times of Collapse
Ren Loren Britton, Kris Dittel, Felix Kalmenson, muSa mattiuzzi

Eine Ausstellung des Büchsenhausen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie 2025.
kuratiert von: Andrei Siclodi
mit:
Ren Loren Britton
Kris Dittel
Felix Kalmenson
muSa mattiuzzi
AUSSTELLUNGSDAUER:
12. 06. – 06. 09. 2025
KUNSTPAVILLON
Rennweg 8a, 6020 Innsbruck
Die Abschlussausstellung des Büchsenhausen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie 2025 richtet den Blick auf materielle Handlungsformen des Widerstands angesichts des kollabierenden gesellschaftlichen Gefüges, wie wir es kannten. Im Spannungsfeld zwischen stellarem Himmel und irdischer Materialität setzen sich die Fellows Ren Loren Britton, Kris Dittel, Felix Kalmenson und muSa mattiuzzi mit dem politischen und imaginativen Potenzial von Koalitionen marginalisierter Gruppen, der Kraft von Intimität und Begehren als politische Potenziale, mit umkämpften Flug- und Sozialräumen zwischen Technik und Natur sowie dem Garten als Trope dekolonialer Narrative und gesellschaftlicher Transformation auseinander.
Eröffnung
12.06.2025, 19.00
Begrüßung: Benjamin Zanon (Vorstandsmitglied)
Einführung: Andrei Siclodi
Ren Loren Britton ist ein*e trans*disziplinäre*r Künstler*in-Designer*in, dessen*deren Werte stark mit Trans*feminismus, Technowissenschaften, radikaler Pädagogik und Behindertengerechtigkeit resonieren. Deren Arbeit basiert auf liebevollem Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kollaboration, Barrierefreiheit, Trans*gender-Politiken und einer kritischen technischen Praxis. In Brittons konzeptionellen Ansatz des techno-historischen Geschichtenerzählens verschiebt they die Möglichkeiten in nicht-linearen Zeitlinien; damit wird Raum für gefühlte, gehörte, erzählte und ästhetische Modi des Fühlens, Wissens und Machens eröffnet.
Ren hat deren künstlerische Arbeit in vielen Ausstellungshäusern gezeigt, darunter im Sonic Acts (Amsterdam), im MACBA (Barcelona), bei der Transmediale & HKW & im Martin Gropius Bau (Berlin), im Constant (Brüssel), bei der ALT_CPH Biennale (Kopenhagen), in der Yale School of Art (New Haven), in der Kunsthalle Osnabrück (Osnabrück), im Het Nieuwe Institute & Varia (Rotterdam) & Rupert (Vilnius). Neuere akademische Artikel sind im Catalyst, in MATTER, bei Digital Creativity und in Sammelbänden bei Bloomsbury Academic, Spector Books und Barbara Budrich erschienen.
Britton arbeitet mit verschiedenen Kolleg*innen zusammen, u.a. im Rahmen des Künstler*innenkollektivs MELT mit Iz Paehr und für Trans*Presents mit Rosen Eveleigh, wie auch bei anderen Projekten mit von Britton geschätzten Grenzgänger*innen.
https://lorenbritton.com/
Kris Dittel (Niederlande/Slowakei) ist Kuratorin, Herausgeberin und Autorin. Ihre Praxis ist von langfristigen Forschungsprojekten geprägt, die sich in Ausstellungen, Publikationen, öffentlichen Veranstaltungen, Performances, Texten, Vorträgen und mehr manifestieren.
Ihr jüngstes Projekt, Unruly Kinships, das sie gemeinsam mit Aneta Rostkowska kuratierte (Temporary Gallery CCA, Köln, 2022–24), umfasste eine Ausstellung, eine Reihe von Arbeitskreisen und ein Veranstaltungsprogramm. Es untersuchte Möglichkeiten von Verwandtschaft über die Kernfamilie hinaus sowie Wege, wie wir Beziehungen mit und in der Welt eingehen können.
Zusammen mit Clem Edwards gab Kris Dittel The Material Kinship Reader (Onomatopee, 2022) heraus. Das Buch setzt sich mit materiellen Beziehungen jenseits von Extraktion und mit Verwandtschaft jenseits der Kernfamilie auseinander. Derzeit arbeitet sie als Mitherausgeberin an zwei Publikationen: Unruly Kinships (Jap Sam Books, 2024) mit Aneta Rostkowska und das Kinderbuch Life with Fifi (Böks, 2024) mit Angelica Falkeling.
Neben ihrer kuratorischen und redaktionellen Arbeit ist Kris Dittel auch als Lehrende tätig, insbesondere als Forschungssupervisorin und Schreibtutorin.
https://krisdittel.com/
Felix Kalmenson (they) ist ein*e Künstler*in und Filmemacher*in. In deren Praxis arbeitet they mit den Medien Film, Installation, Video und Text. Kalmensons Arbeitsprozess ist vergleichbar mit dem Rhythmus eines Gedichtes, das sich immer in Bewegung befindet. Kalmenson hat auf international ausgestellt, unter anderem im Van Abbemuseum (Eindhoven), in der Villa Arson (Nizza), im M HKA (Antwerpen), im MAC VAL (Vitry-sur-Seine), im Z33 (Hasselt), im Kim? CAC (Riga) sowie in der Nida Art Colony (Nida). Deren Filme waren bei zahlreichen Festivals zu sehen, darunter beim: Mostra São Paulo International Film Festival, Festival du Nouveau Cinéma Montreal, Vancouver International Film Festival, bei Arkipel, Doclisboa, bei der Sharjah Film Platform sowie beim Kasseler Dokfest. Zu den Preisen, mit denen deren Filme ausgezeichnet wurden, zählt der Prix George bei den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur, 2020. In den letzten zehn Jahren hat Kalmenson mit Rouzbeh Akhbari unter dem Namen Pejvak zusammengearbeitet. Die beiden Künstler*innen waren Forschungsstipendiat*innen an der Jan van Eyck Academie (2020‒21) in Maastricht wie auch im M HKA, Antwerpen, und im Van Abbemuseum, Eindhoven, unter der Schirmherrschaft der Konföderation der Kunstinstitutionen und -museen L’Internationale (2021‒22).
www.felixkalmenson.com
muSa michelle mattiuzzi ist eine Performerin, bildende Künstlerin, Autorin und Filmemacherin, die in Berlin lebt. Sie arbeitet mit vielen unterschiedlichen Medien und mit unterschiedlichen Modalitäten – oft mit dem Körper und mit der Stimme – und befasst sich mit den Themen Präsenz, Physikalität und Kommunikation. Unausgesprochene Verträge, koloniale Gewalt, offizielle Archive, persönliche Fiktionen und Plantagen-Erinnerungen – dies sind nur einige wenige Elemente, die ihren Weg in ihre Arbeit finden. muSa: „Die Frage, wie ein offizielles Archiv ‚performt‘ werden kann, ist ein Weg, über das zu sprechen, was ich tue, ganz egal, ob ich nun ein Video, einen performativen Text, eine Sound-Arbeit oder eine Performance produziere. Ich verwende Übersetzung als Methode, um mich auf eine Begegnung vorzubereiten; es geht dabei nicht nur um den Prozess, eine Botschaft in einer anderen Sprache zu formulieren. Übersetzung ist ein arbeitsintensiver, kontextabhängiger Prozess wie auch eine Form des kritischen Fabulierens.“
Veranstaltungsort
Kunstpavillon