Emma Wolukau-Wanambwa

Of Houses and Death

Seit 2011 arbeitet Emma Wolukau-Wanambwa an Recherchen zum Erbe des britischen Kolonialismus in Ostafrika. Insbesondere interessiert sie sich in diesem Zusammenhang für „mnemonische Technologien“, die während der Kolonialära in der Region eingeführt wurden (z. B. Museen, Bücher, Staatsarchive), sowie für utopische Projekte der Ansiedlung europäischer Kolonien auf dem „leeren Land“ Afrikas: der „Freiland-Kolonie“ des Österreichers Theodor Hertzka und des Briten Alfred Wallace (1890) sowie der angedachten Gründung des Staates Israel am Ufer des Victoriasees (1903 auf Vorschlag von Großbritannien). Diese Recherchen setzte Emma Wolukau-Wanambwa in Büchsenhausen fort und arbeitete an einer fiktiven Erzählung über die wahre Geschichte von 7.000 Pol:innen und Ukrainer:innen zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Diese waren 1941 aus dem sibirischen Gulag über Teheran und die britische Kolonie Indien in das damalige Protektorat Uganda deportiert worden, wo sie ohne Kontakt zur dortigen Bevölkerung bis 1952 lebten.

Emma Wolukau-Wanambwa *1976 in Glasgow, studierte Englische Literatur an der Universität von Cambridge/UK (1995-98) und Kunst an der Slade School of Fine Art, University College London (2006-08), war Fine Art Researcher an der Jan van Eyck Academie in Maastricht (2012), Teilnehmerin am LUX Associate Artists Programm/UK (2009) sowie Research Fellow an der Graduiertenschule für die Künste und die Wissenschaften, UdK Berlin (2012-14). Emma Wolukau-Wanambwa arbeitet als Künstlerin mit einer Vielzahl von Medien, die Installation, Sound, Video, Fotografie, Drucktechniken und Zeichnung umfassen. Darüber hinaus hat sie begonnen zu schreiben. Ihre Arbeit zeigte sie bisher in Ausstellungen und Screenings unter anderem in Kampala/UG, Mainz, Wien, Venedig, Paris, London, Sevilla und Innsbruck. Emma Wolukau-Wanambwa erhielt das Stipendium der Stadt Innsbruck im Rahmen des Internationalen Fellowship-Programms für Kunst und Theorie 2014/15.
www.wolukau-wanambwa.net