Katja Eydel

Büchse

Das Schloss Büchsenhausen in Innsbruck verdankt seinen Namen der ehemals angegliederten Geschützgießerei, deren technische Fortschrittlichkeit und Wissensmonopol im 16. Jahrhundert von größter machtpolitischer Bedeutung war. Im 17. Jahrhundert war in Büchsenhausen eine Bierbrauerei, im 19. Jahrhundert eines der ersten öffentlichen Schwimmbäder Innsbrucks untergebracht. Heute beherbergt das Schloss unter anderem das Künstlerhaus. Katja Eydel hat hier an einer Collage auf der Basis von Recherchen zum Büchsenhausen-Komplex gearbeitet, die ästhetische Schichten durch die Historie hindurch – und sie zitierend – entblättert. Das Projekt ging folgenden Fragen nach: Wie schreiben sich Geschichte und Wollen in Form und Inventar eines solchen Gebäudes nieder? Wie wird formal repräsentiert, was kann sichtbar und lesbar gemacht werden?

Im Rahmen ihres Fellowshipaufenthalts hielt Katja Eydel einen Vortrag am Institut für Architekturtheorie der Universität Innsbruck.

Katja Eydel (*1969) lebt in Berlin, arbeitet als Einzelkünstlerin vor allem fotografisch sowie projektorientiert in verschiedenen KünstlerInnengruppen. Ausstellungen seit 1995 u. a. im Stadtmuseum Düsseldorf, im Kunstverein Göttingen, dem Nikolaj Copenhagen Contemporary Art Centre, der Akademie der Künste Berlin, im Museum Ludwig Köln, Migros Museum Zürich und der Plattform Berlin. 2006 erschienen zwei monografische Publikationen: Model ve Sembol. Die Erfindung der Türkei bei Sternberg-Press Berlin und Teilt mit bei Goldrausch IT Berlin. Von 2008 bis 2012 war Katja Eydel Professorin für Visuelle Kommunikation an der Merz-Akademie Stuttgart.