Monica McTighe
Time Warp: Nostalgia As Critique in Contemporary Installation Art
In Video- und Filminstallationen, erfüllt vom Surren und Klicken altmodischer Filmprojektoren und der eingängigen Musik der 1960er Jahre, bedienen sich KünstlerInnen wie Diana Thater, Tony Oursler und Renée Green veralteter Technologien und einer aus der Mode gekommenen Musik. Gleichzeitig vermarktet uns die Modeindustrie weiterhin Glockenjeans, Retro-Möbel und „Jackie O.“-Sonnenbrillen. Die Nostalgie ist überall. Theoretiker wie Fredric Jameson haben die Nostalgie von jeher als reaktionär betrachtet. Heutzutage aber wird die Nostalgie einer Neubewertung unterzogen. Kann Nostalgie als kritisches Werkzeug dienen? Monica McTighe nahm während ihres Arbeitsaufenthalts im Künstlerhaus Büchsenhausen eine Analyse der möglichen Funktionen vor, die Nostalgie in einer kritischen künstlerischen Praxis einnehmen kann. Dabei untersuchte sie, wie Renée Green, Slater Bradley und andere KünstlerInnen in ihren Arbeiten veraltete Technologien und Kulturpraktiken, wie etwa Dia-Shows und Vinyl-LPs, einsetzen.
Eine auf diesen Untersuchungen sowie der eigenen Dissertation basierende Publikation mit dem Titel framed spaces: Photography and Memory in Contemporary Installation Art veröffentlichte McTighe im Jahr 2012. Das Buch beinhaltet auch Texte, die während des Fellowships im Künstlerhaus Büchsenhausen entstanden.
(Textvorlage: Monica McTighe)
Monica McTighe: framed spaces – Photography and Memory in Contemporary Installation Art
Dartmouth College Press, Hanover, New Hampshire 2012
254 Seiten, in englischer Sprache
ISBN 978-1-61168-206-9
Monica MCTIGHE (*1972) ist Assistenzprofessorin für Kunstgeschichte am Institut für Kunst und Kunstgeschichte der Tufts University in Boston, Massachusetts. Sie erhielt ihren PhD von der University of Virginia im Jahr 2005. Ihre Dissertation behandelte Politiken der Erinnerung und Historisierung in installativen Arbeiten von Ann Hamilton, Doris Salcedo, Fred Wilson und Renée Green.