Fellowship-Programm für Kunst und Theorie 2015/16

Das Fellowship-Programm für Kunst und Theorie stellt im Jahr 2015/16 Arbeitsvorhaben in den Mittelpunkt, die im erweiterten Sinn Fragen nach der Konstitution und Wirkung des Imaginären in kritischen Kunstpraktiken aufwerfen:

– vornationalstaatliche, heute vergessene gesellschaftliche Strukturen in Gebieten an der heutigen Ostgrenze EUropas und deren möglicher Stellenwert für die Gegenwart (Andrea Bellu);
– egalitäre Gestaltungsvorstellungen im Bereich der Innenarchitektur seit der Moderne (Fokus Grupa);
– die poetische Verquickung von Geld, Kunst und audiovisuellen Medien am Beispiel der griechischen Geschichte jüngerer und älterer Vergangenheit (Benjamin Tiven);
– Formen der Beziehung zwischen künstlerischer Praxis und sozialer Krise im Hinblick auf die Frage nach der „Selbstauflösung“ der Kunst (Marina Vishmidt & Anthony Iles).

Die Fellows wurden aus rund 250 Einreichungen nach einem zweistufigen Bewerbungsverfahren von einer Jury, bestehend aus Christoph Hinterhuber (Künstler, Mitglied des Fachbeirats im Künstlerhaus Büchsenhausen), Katharina Morawek (Kuratorin und Künstlerin, Leiterin der Shedhalle in Zürich) und Andrei Siclodi (Kurator, Leiter des Künstlerhauses Büchsenhausen) eingeladen, an ihren jeweiligen Vorhaben im Künstlerhaus Büchsenhausen zu arbeiten.

Im Rahmen der Start Up Lectures 2015/16 am 16. Oktober 2015 sowie in der Ausstellung Ökonomien des Imaginären, die zeitgleich mit den Start Up Lectures eröffnet wird, werden die Teilnehmer:innen ihre Arbeit und ihre Vorhaben für die kommenden Monate vorstellen.

Die künstlerischen und theoretischen Recherchen sowie die Entwicklungs- und Produktionsprozesse werden wie jedes Jahr von einem abwechslungsreichen öffentlichen Veranstaltungsprogramm begleitet, das von den Fellows vorgeschlagen und in enger Kooperation mit ihnen durchgeführt wird. Bereits am 20. Oktober spricht der britische Philosoph und Mitglied des Redaktionskollektivs von Radical Philosophy über den „künstlerischen Streik“ (Stewart Martin: The Artistic Strike), um am darauffolgenden Tag (21. Oktober) gemeinsam mit Marina Vishmidt und Anthony Iles einen Workshop zum Thema „künstlerischer Streik und Selbst-Auflösung“ abzuhalten (Stewart Martin: From Art Strike to Self-Abolition). Am 7. November findet im Rahmen der Innsbrucker Premierentage in der Ausstellung Ökonomien des Imaginären ein Gespräch mit dem Künstler Benjamin Tiven statt. Weitere Veranstaltungen der Fellows sind in Vorbereitung und werden ab Januar 2016 umgesetzt.

Mit der Eröffnung des neuen Forschungszentrums „Migration & Globalisierung“ der Universität Innsbruck (30. Oktober) und dem Auftakt einer einjährigen Kooperation mit dem Tiroler Volkskunstmuseum im Rahmen des Projekts „Eine unbequeme Wissenschaft“ des Künstlers Gareth Kennedy (Artist Talk, 11. November) unterstreichen zwei Veranstaltungen im Künstlerhaus Büchsenhausen das fortwährende Interesse unserer Einrichtung an fachübergreifenden Allianzen in der Erarbeitung neuer Verständniswege im Hinblick auf zentrale Fragen unserer Gegenwart.

Weitere, aktuelle Details zu Inhalten und Terminen finden sich in den kommenden Monaten hier auf dieser Website.