Beneath the Placid Lake

Kush BADHWAR (Fellow) im Gespräch mit Vyjayanthi RAO (Anthropologin) and Ala YOUNIS (Künstlerin) & Alia MOSSALLAM (Kulturhistorikerin)

Postcard of an unidentified location, found amongst a collection of images taken on a research trip around the area of Srisailam Dam, circa 1970s.

Im Rahmen seines Fellowship-Projekts Rain Trees arbeitet Kush BADHWAR Erzählungen heraus, die in einen Korpus von gefundenem Medien-Detritus eingebettet sind. Die Materialien gehörten ursprünglich einem Professor für altindische Geschichte und Archäologie. Eine der darin enthaltenen Erzählungen ist die eines Rettungsprozesses archäologischer Überreste als Folge des Baus eines groß angelegten Damm-Infrastrukturprojekts. In dieser Studie über den Srisailam-Damm am Krishna-Fluss paraphrasiert er den Assuan-Hochdamm, um zu argumentieren, dass es sich hierbei um einen „Fall für die Rettungsarchäologie“ handelt.

Für die Büchsenhausen Focus Weeks 2021 lädt Badhwar zu zwei Gesprächen ein, die am selben Abend stattfinden: Ein Gespräch zwischen ihm und der Anthropologin, Schriftstellerin und Kuratorin Vyjayanthi RAO über ihren Essay The Future in Ruins und ein weiteres zwischen der wissenschaftlich arbeitenden Künstlerin Ala YOUNIS und der Kulturhistorikerin Alia MOSSALLAM. Die Gästinnen werden über ihre Beschäftigung mit einer Reihe von Formen und Ideen, die als Antworten auf den Bau des Assuan-Hochdamms am Nil verstanden werden können, sprechen. Es folgt ein Gespräch zwischen den vier Teilnehmer:innen, die gemeinsam Zeitlichkeit, das Archiv, Vertreibung, Arbeit, Narrativität, Gesang und andere Resonanzen zwischen ihrer Arbeit und ihrem Denken erkunden werden.

BITTE BEACHTEN SIE: Wenn Sie direkt an der Diskussion teilnehmen möchten, registrieren Sie sich bitte über Eventbrite. Sie erhalten automatisch den Zoom-Link. Ansonsten können Sie die Veranstaltung auf Facebook verfolgen.

Die Veranstaltung ist Teil der Büchsenhausen Focus Weeks 2021. Weitere Veranstaltungen der Fellows 2020-21 werden im Laufe der nächsten Wochen folgen.

Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Kush BADHWAR ist ein Künstler und Filmemacher, der sich mit Medien, Kunst, Film und weiteren gesellschaftlichen Kontexten befasst. Er interessiert sich für die Ökologie von Ton und Bild über Zeitspannen und politische Veränderungen hinweg. Er glaubt an das Potenzial von Forschung und Kollektivität. Unter anderem hat er eng mit wala, Word Sound Power, Frontyard Projects und Khanabadosh zusammengearbeitet.

Ausgewählte Filmvorführungen oder Ausstellungen seiner Arbeit fanden u.a. beim Addis Video Art Festival, dem Flaherty Seminar, der Tallinn Photomonth Biennale, Five Million Incidents, Experimenta Bangalore, Sarai Reader 09, Videobrasil und Forum Expanded, Berlinale statt. Zudem war er Stipendiat des Pad.ma’s Fellowship for Experiments with Video Archives und des India Foundation of the Arts Archival Fellowship.
https://waydk.com/

Vyjayanthi RAO ist Anthropologin, Autorin und Kuratorin. Ihre Arbeit erforscht Spekulation, Erinnerung, Erbe, Design und die errichtete Umwelt im weiteren Sinne. Sie kombiniert verschiedene Darstellungstechniken, darunter Ethnographie, Kartierung, Video und andere Formen der visuellen Forschung, um ihre Forschung einem Publikum innerhalb und außerhalb der akademischen Welt zu vermitteln. Vyjayanthi lehrt Urbanistik an der Spitzer School of Architecture in New York und ist Senior Editor der Zeitschrift Public Culture (Duke University Press). Im Jahr 2016 gründete sie ein Künstlerkollektiv namens Samooha, das Anthropologie, Architektur und Aktivismus zusammenbringt, um Kulturen der Selbstständigkeit und des Selbstbauens durch kreative Praxis zu erforschen.

Ala YOUNIS ist eine Künstlerin, die ihre Ausbildung als Architektin in Amman absolvierte. Ihre Praxis konzentriert sich auf Forschung sowie Kuratieren, Zusammenarbeit, Film- und Buchprojekte. Ihre Projekte befassen sich mit kollektiven Erfahrungen, die in persönliche übergehen, und damit, wie Archive ein Spiel mit Vorlieben treiben und wie ihre Lücken und Pannen die Vorstellungskraft manipulieren. Ihre Arbeiten waren in Einzelausstellungen in Amman, London, Sevilla, Prag, Sharjah, Dubai und New York zu sehen. Sie hat auch an den Biennalen in Istanbul und Gwangju sowie an der New Museum Triennial in New York teilgenommen. Im Jahr 2013 kuratierte sie den ersten nationalen Pavillon Kuwaits auf der 55. Biennale von Venedig und war Mitbegründerin der Verlags- und Forschungsinitiative Kayfa ta. Sie ist Mitglied des Beirats des Forum Expanded der Berlinale und der Akademie der Künste der Welt, Köln. High Dam (2016- ) ist ein multidisziplinäres Œuvre, das faktische und audiovisuelle Elemente aus den Umkehrwegen mehrerer kreativer Arbeiten über den Staudamm präsentiert. Diese Elemente bieten Einblicke in die Prozesse, die die Politik der Ära bestimmten, insbesondere den Propagandaapparat der VAR und der UdSSR, und die Tricks, zu denen ihre Macher:innen griffen, wenn ihre Arbeit nicht in die Vision der Staaten passte.

Alia MOSSALLAM ist Kulturhistorikerin und interessiert sich für Lieder, die Geschichten erzählen sowie Geschichten, die von Kämpfen jenseits der allgemein bekannten Ereignisse erzählen, die die Weltgeschichte prägen. Sie ist EUME-Stipendiatin der Alexander-von-Humboldt-Stiftung in Berlin und schreibt an einem Buch über die visuellen und musikalischen Archivierungspraktiken der Erbauer:innen des Assuan-Hochdamms und der dadurch vertriebenen nubischen Gemeinschaften. Einige ihrer Schriften sind in The Journal of Water History, The History Workshop Journal, der LSE Middle East Paper Series, Jadaliyya, Ma’azif, 60 Pages, Bidayat und Mada Masr zu finden. Als experimentelle Pädagogin hat sie das ortsspezifische öffentliche Geschichtsprojekt Ihky ya Tarikh gegründet und unterrichtete an der American University in Cairo, CILAS und der Freien Universität in Berlin.

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