Endi Tupja: hard-boiled, contained, evaporated!
Screening und Künstleringespräch im Rahmen der Premierentage 2022
hard-boiled, contained, evaporated! der diesjährigen Büchsenhausen Fellow Endi TUPJA ist ein künstlerisches, recherchebasiertes Projekt im Format eines dokumentarischen Drehbuchs. Darin werden geschlechtsspezifische Geografien von Körperflüssigkeiten durch Analysen der materiellen und historischen Implikationen der Menstruationspflege im kommunistischen Albanien thematisiert. Die Untersuchung dreht sich um das „verschwundene“ Objekt des Kerosinofens und versucht, eine damit verbundene Handlung an der Schnittstelle zwischen fiktiven Scripts und dokumentarisch anmutendem Material zu rekonstruieren. Das Video evoziert die besondere Materialität von Substanzen und Chemikalien im spezifischen Setting albanischer Badezimmerböden der kommunistischen Ära, wo sich Menstruationsblut, rrogozhina-Seife, Kerosin, Wasser, Asche, Salz, Erde und Natriumchlorid vermischten.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Premierentage 2022 statt.
Im Anschluss an das Screening und das Künstleringespräch findet die CLOSING PARTY der Premierentage 2022 mit DJ-Set (Hoffmann X Meister) und Drinks im Künstlerhaus Büchsenhausen statt.
Endi Tupja (*1984) ist eine Künstlerin, Filmemacherin/Storyteller und Kulturschaffende, die zwischen Berlin und Tirana lebt und arbeitet. Ihre Praxis konzentriert sich auf das Experimentieren mit Strategien der Gedächtnisregeneration und dem Potenzial des Re-Enactments mit Zeitzeug:innen. Sie erforscht die Grenzen der (Selbst-)Darstellung sowie deren tangentiale Beziehung zur Videokunst. In ihrer Suche nach Klarheit ist die Reibung zwischen dem Wesentlichen und einem Gefühl der Übertreibung allgegenwärtig. Sie versucht immer wieder, eine bestimmte Vorstellung einer etablierten institutionellen Formalität in der künstlerischen Forschung und akademischen Sprache in Frage zu stellen. Ihre Arbeiten wurden auf Festivals und in Ausstellungen in Deutschland, im Kosovo, in Mexiko, im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden, in Georgien, in der Ukraine, in Italien, in San Marino, in Griechenland usw. gezeigt. Derzeit ist sie Stipendiatin an der Centrale Fies, LIVE WORKS Vol. 10 – Free School of Performance, wo sie ihre Forschungen zu performativen Schreib- und Inszenierungstechniken albanischer weiblicher Stimmen und Erinnerungen im italienischen Kontext zwischen 1992–2011 vertieft.
https://endintupja.wixsite.com/enditupja
Veranstaltungsort
Künstler*innenhaus Büchsenhausen