Künstlerhaus-Matinee mit Angela ANDERSON und Michael BAERS
plus Special ptxx-Brunch
Im Format eines Werkstattgesprächs diskutiert Andrei SICLODI (Kurator) mit den Fellows Angela ANDERSON und Michael BAERS (beide Künstler:innen, USA) über deren jeweilige Arbeit im Künstlerhaus Büchsenhausen. Einerseits geht es um zwei scheinbar disparate Kontexte, die Dakotas in den USA und das Rojava-Gebiet in Nordsyrien, wo jeweils Frauen sich aktiv gegen die patriarchalen und erdverschlingenden Maschinerien des militarisierten, extraktiven Kapitals widersetzen (Anderson), andererseits um Zusammenhänge und Parallelitäten von Geschichts- und Wetterereignissen (Baers).
Angela ANDERSON ist eine Künstlerin und Filmemacherin, die an der Schnittstelle zwischen den Feldern Philosophie, Ökologie, Wirtschaft, Migration, Medien und feministische & queere Theorie arbeitet. Ihrer Arbeit inhärent sind ein Bewusstsein über das Vorhanden-Sein einer intimen Verbindung zwischen medialer Produktion, Erinnerung und Vorahnung sowie das Potenzial audio-visueller Medien zur Eröffnung neuer Perspektiven. Ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften und Lateinamerikanistik schloss sie mit einem BA der University of Minnesota ab, worauf wenig später ein MA in Film and Media Studies an der New School (NYC) folgte. Gegenwärtig schreibt Anderson an der Akademie der Bildenden Künste Wien an ihrer Doktorarbeit. Seit 2013 arbeitet sie mit Angela Melitopoulos an den audio-visuellen Forschungsprojekten Unearthing Disaster, The Refrain (2015) und Crossings (2017), das bei der documenta 14 gezeigt wurde. 2016 produzierte sie ihren Kurzfilm The Sea Between You and Me für die Ausstellung Voice Outside the Echo Chamber kuratiert von Katayoun Arian im Framer Framed (Amsterdam). Neuere Ausstellungsbeteiligungen inkludieren das Minnesota Street Project (San Francisco, 2017), Holbaek Images (2016) und die Thessaloniki Biennale (2015). Sie ist außerdem als Ausstellungsdesignerin des Forum Expanded bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin tätig und hat mit vielen anderen Künstler:innen und Filmemacher:innen an der Realisierung performativer, filmischer und installativer Projekte gearbeitet.
https://www.angelaolgaanderson.net/
Michael BAERS erhielt 2014 seinen PhD in Practice von der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Er hat seine Arbeit international in vielen bedeutenden Kunstinstitutionen ausgestellt, unter anderem im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt am Main, dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin, und dem Van Abbemuseum in Amsterdam. Seit 2010 war seine Arbeit auf die kulturellen Ergebnisse der fehlenden Konfliktlösung im Nahen Osten und in Nordafrika fokussiert. Seit 2013 hat er im Rahmen eines einzigartigen fotografischen Projekts mit dem Titel Necessità dei Volti geforscht, das aus dem Krieg zwischen den Völkern der Westsahara und Marokkos hervorgegangen ist. Dazu gehörten auch Recherchen auf dem Feld der Medientheorie und der Visual Studies in Verbindung mit der Geschichte des westlichen Nordafrika. Zuvor erforschte Baers Kulturpolitiken in Israel und Palästina, woraus 2014 in Zusammenarbeit mit dem Haus der Kulturen der Welt in Berlin die Online-Publikation An Oral History of Picasso in Palestine entstand. Außerdem gestaltete er Comics und Texte über zeitgenössische Kunst und künstlerische Forschung, Kulturpolitik und Urbanismus und veröffentlichte Beiträge in internationalen Magazinen wie A-Prior, e-flux journal und Vector – critical research in context.
Veranstaltungsort
Künstler*innenhaus Büchsenhausen