muSa mattiuzzi: Dive in the Dark

Performance von muSa mattiuzzi (Fellow) mit anschließendem Gespräch mit Künstlerin Denise Ferreira da Silva und Übersetzerin Jess Oliveira

Das Bild zeigt eine unter einer weißen Decke versteckte Person, die auf einem langen und breiten Blatt Papier steht. An der Wand im Hintergrund steht auf Englisch: „Intuition befreit die Phantasie“.

Das Projekt Abolition Garden hat bisher drei verschiedene Formen angenommen: das Denkmal für Heilkräuter in Florenz, die Studiengruppe Sweet Potato, die sich mit Prozessen des Ver- und Entwurzelns sowie deren Wechselwirkung mit afro-diasporischen Perspektiven in der Gegenwart beschäftigte, und die Performance Dive in the Dark.

Im Rahmen der Focus Weeks wird muSa mattiuzzi die Performance Dive in the Dark (30 Min., Sound: Bartira) präsentieren und gemeinsam mit der Künstlerin Denise Ferreira da Silva und der Übersetzerin Jess Oliveira über die zentralen Fragestellungen der Performance reflektieren:

Wie tauchen wir in die Dunkelheit ein? Was können wir in ihr entdecken? Können wir aus sich zersetzender Materie imaginäre Welten erschaffen? muSa hat sich intensiv mit Radical Black Thinking auseinandergesetzt, um ihre künstlerische Praxis neu zu gestalten. Während sie früher mit Nadeln und Blut arbeitete, erforscht sie nun das kreative Potenzial materieller Zersetzung. Dive in the Dark setzt sich metaphorisch mit Dunkelheit auseinander – sowohl als ästhetische Geste als auch als dekoloniale Art des Sehens. Über die visuelle Komposition hinaus wird die Performance stets von einer klanglichen Textur begleitet, die ihre immersive und sinnliche Wirkung verstärkt.

Text: muSa mattiuzzi

Barrierefreiheit:

Vor Ort:
Leider ist der Veranstaltungsort in Innsbruck nicht barrierefrei zugänglich. Die Veranstaltung findet vor Ort im Künstler*innenhaus Büchsenhausen statt. Die Zoom-Übertragung wird mit automatischen englischen Untertiteln versehen. Die Toiletten sind als genderneutral gekennzeichnet. Es gibt Sitzgelegenheiten mit Rückenlehnen und Armlehnen sowie die Möglichkeit, auf dem Boden zu sitzen. Zudem steht ausreichend Platz zur Verfügung, um Mobilitätshilfen aller Art unterzubringen. Ein Bereich mit geringer sensorischer Reizbelastung ist vorhanden.


Denise Ferreira da Silvas akademische und künstlerische Arbeit befasst sich mit den ethischen Herausforderungen der globalen Gegenwart und erforscht die metaphysischen sowie onto-epistemologischen Dimensionen des modernen Denkens. Sie ist Professorin und Direktorin des Social Justice Institute (GRSJ) an der University of British Columbia. Im Kunstkontext hat sie Texte für Publikationen im Zusammenhang mit der Liverpool-, São Paulo- und Venedig-Biennale sowie der Documenta 14 umfasst. Zudem hat sie gemeinsam mit Arjuna Neuman an den Filmen Serpent Rain (2016) und 4Waters – Deep Implicancy (2018) gearbeitet. Darüber hinaus war sie an Performances, Vorträgen und Projekten wie Poethical Readings und The Sensing Salon in Zusammenarbeit mit Valentina Desideri beteiligt.

Jess Oliveira ist Übersetzerin, Forscherin, Literaturkritikerin, Dichterin und Mitglied der Forschungsgruppe Translating in the Black Atlantic (Universidade Federal da Bahia, UFBA). Sie ist Doktorandin in Literatur und Kultur an der UFBA und derzeit mit einem CAPES/DAAD-Forschungsstipendium an der Universität Bayreuth in Deutschland. Derzeit arbeitet sie als Gastprofessorin am Department of Spanish and Portuguese am Colorado College (USA). In den Jahren 2019 und 2020 nahm sie an der künstlerischen Residenz Rethinking the Aesthetics of the Colony in Johannesburg, Südafrika, sowie an der gleichnamigen Plattform teil, die sich mit Translationswissenschaft und politischer Imagination in der Diaspora beschäftigt. Im Jahr 2020 war sie Finalistin des renommierten Jabuti-Preises in der Kategorie Übersetzung.
https://oyoun.de/profil/jess-oliveira/

muSa michelle mattiuzzi ist eine Performerin, bildende Künstlerin, Autorin und Filmemacherin, die in Berlin lebt. Sie arbeitet mit vielen unterschiedlichen Medien und mit unterschiedlichen Modalitäten – oft mit dem Körper und mit der Stimme – und befasst sich mit den Themen Präsenz, Physikalität und Kommunikation. Unausgesprochene Verträge, koloniale Gewalt, offizielle Archive, persönliche Fiktionen und Plantagen-Erinnerungen – dies sind nur einige wenige Elemente, die ihren Weg in ihre Arbeit finden. muSa: „Die Frage, wie ein offizielles Archiv ‚performt‘ werden kann, ist ein Weg, über das zu sprechen, was ich tue, ganz egal, ob ich nun ein Video, einen performativen Text, eine Sound-Arbeit oder eine Performance produziere. Ich verwende Übersetzung als Methode, um mich auf eine Begegnung vorzubereiten; es geht dabei nicht nur um den Prozess, eine Botschaft in einer anderen Sprache zu formulieren. Übersetzung ist ein arbeitsintensiver, kontextabhängiger Prozess wie auch eine Form des kritischen Fabulierens.“

Veranstaltungsort

Künstler*innenhaus Büchsenhausen
Weiherburggasse 13
A-6020 Innsbruck

+43 512 27 86 27
office@buchsenhausen.at