Scheitern – Eine Annäherung
Eine Gastveranstaltung von KULTURKOLLEKTIV CONTRAPUNKT in Kooperation mit dem KÜNSTLERHAUS BÜCHSENHAUSEN
Das Innsbrucker Kulturkollektiv Contrapunkt lädt am Samstag 21. April 2018 ab 15 Uhr ins Künstlerhaus Büchsenhausen zu einer diskursiven Auseinandersetzung mit dem Themenfeld des „Scheiterns“ ein.
Contrapunkt schreibt: „Die Struktur des ‚Scheiterns‘ ist unter der Oberfläche des postmodernen Lebens stets präsent. Scheitern ist sowohl gesellschaftlich generiert als auch eine zutiefst menschliche Angelegenheit. Der gegenwärtige neoliberale Zeitgeist bestimmt mit, wie wir über das Scheitern denken. Selbst das ‚Fehler-Machen‘ unterliegt dem Diktat der Optimierung. Unser Sein wird davon beeinflusst und der Alltag dadurch strukturiert. Daher werden wir an dieser Oberfläche kratzen und Blicke darunter werfen.“
Die Annnäherung an das Scheitern wird in den Formaten Vortrag, Lesung, Performance, Diskussion und Konzert erfolgen – unter anderem mit dem Berliner Philosoph Guillaume Paoli, der Innnsbrucker Kulturwissenschaftlerin Silke Meyer und der Künstlerin und Büchsenhausen-Fellow belit sağ.
Sie sind herzlich zur gemeinsamen Reflexion eingeladen!
Weitere Infos unter www.contrapunkt.net.
belit sağ lebt als Videokünstlerin in Amsterdam. Sie studierte Mathematik in Ankara und audiovisuelle Kunst in Amsterdam. Ihre Video-Praxis entwickelte sich in video-aktivistischen Künstler:innen-Gruppen in Ankara und Istanbul, wo sie Projekte wie karahaber.org (2000-2007) und bak.ma (ein wachsendes audiovisuelles Onlinearchiv für soziale Bewegungen in der Türkei) mitinitiierte. Ihre aktuelle Arbeit konzentriert sich auf die ‚Gewalt der Darstellung‘ beziehungsweise die ‚Darstellung der Gewalt‘. Ausgehend von ihrer eigenen Erfahrung mit Zensur in der Türkei lädt sağ im Rahmen ihres Fellowships in Büchsenhausen drei Künstlerinnen aus diesem Land, die ebenfalls persönlich Opfer von Zensur waren, nach Innsbruck ein. Durch einen offenen Austausch mit diesen Künstlerinnen beabsichtigt sağ, die Prozesse offenzulegen, die Künstler:innen auf Grund von Zensur durchmachen müssen, sowie die Auswirkungen auf ihr jeweiliges Leben und den jeweiligen künstlerischen Ausdruck. Das Projekt will erforschen, wie die individuelle und emotionale Erfahrung von Zensur mit anderen geteilt werden kann, welche künstlerische Taktiken als Antwort auf Repression taugen, welche Subjektivitäten Zensur erzeugt und wie diese Subjektivierung durch Affekte verläuft.
Sie absolvierte Residiencies in Rijksakademie van Beeldende Kunsten, Amsterdam vom 2014-2015; und das International Studio and Curatorial Program, New York in 2016. Sağs Arbeiten wurden in zahreichen Museen, Gallerien und Filmfestivals weltweit präsentiert. Unter anderem MOCA, Taipei; Tütün Deposu, Istanbul; Tabakalera Film Seminar, San Sebastian; Toronto/Rotterdam/San Francisco/New York International Film Fest./International Documentary Film Fest. Amsterdam (IDFA); EYE Filmmuseum, Amsterdam; documenta14, Kassel; Marabouparken, Stockholm.
bit.contrast.org
Veranstaltungsort
Künstler*innenhaus Büchsenhausen