Treason and Form: Reflections on Art and Thought
mit Anthony Iles, kuda.org, Group for conceptual politics, Marina Vishmidt
In der Diskussion wird es um Fragen der politischen und künstlerischen Form in ihren gegenseitigen Spannungen und Annäherungen gehen. Welche Methoden ermöglichen uns, in diesem Feld aktiv zu werden, ohne dabei aber vorhandene Konzepte zu reifizieren, und das Spekulative im Zentrum unserer Untersuchungen beizubehalten? Was würde es bedeuten, uns selbst als „Subjekte, die zu Technologie erstarrt sind“ (Theodor W. Adorno) zu verstehen, oder als geschichtlich hergestellte Objekte, die „durch die Schaffung von Beziehungen kulturell miteinander verbunden sind“ (Howard Slater)?
Die Diskussion wird die Grundlage des Beitrags bilden, die Anthony Iles und Marina Vishmidt in der Ausstellung Störwerte ab Mittwoch, dem 22. Juni 2016 zeigen werden.
Marina Vishmidt lebt als Autorin in London und befasst sich in ihrer Praxis vornehmlich mit Fragen zu Kunst, Arbeit und der Wertform. Sie ist Autorin der Publikationen Speculation as a Mode of Production (Brill, Erscheinung geplant für Anfang 2016) und A for Autonomy (mit Kerstin Stakemeier) (Textem, 2015). Sie arbeitet regelmäßig mit Anthony Iles und Melanie Gilligan sowie mit Künstler:innen zusammen und schreibt Beiträge für Magazine wie Mute, Afterall, Texte zur Kunst und South Atlantic Quarterly. Vishmidt ist (Mit-)Herausgeberin von Textsammlungen und Kunstkatalogen, darunter in jüngster Zeit Anguish Language (Archive Books, erscheint in Kürze). Zudem ist sie Mitglied der Theoriefakultät am Dutch Art Institute, Gastlektorin an der Middlesex University und der University of Brighton sowie ehemalige Lektorin an der Universität der Künste in Berlin, am Central Saint Martins und am Goldsmiths College in London.
Anthony Iles lebt in London und schreibt kritische und fiktionale Texte. Er ist Doktorand an der Middlesex University, Redaktionsmitglied des Mute / Metamute Magazins für Netzkultur, http://metamute.org, und Mitherausgeber einer in Kürze erscheinenden Publikation über den Zusammenhang zwischen Schreiben und Krise mit dem Titel Anguish Language (Archive Books), anguishlanguage.tumblr.com.
Group for Conceptual Politics (Grupa za konceptualnu politiku) ist eine künstlerische und politische Initiative aus Serbien, die auf Grund einer schwindenden Kultur einer konfliktbehafteten Auseinandersetzung und der Verteidigung eigener Standpunkte in der Region entstand. Die Gruppe verfolgt die Absicht, einen Raum zu schaffen, der ironisch als „institutionelle Kommune“ aufgefasst wird. Die Arbeit der Gruppe kann als das politische Projekt der Dekonstruktion vorherrschender Kulturpolitik und staatlicher Bildungsdispositive betrachtet werden.
konceptualnapolitika.blogspot.co.at
kuda.org ist eine unabhängige Kulturinitiative mit Sitz in Novi Sad (Serbien). Seit 2001 bringt sie Künstler:innen, Theoretiker:innen, Medienaktivist:innen, Forscher:innen und eine Öffentlichkeit zusammen, die an Theorien und Praktiken der Gegenwartskunst, Kulturpolitik, Aktivismus und Politik interessiert ist. kuda.org interveniert vom Feld der künstlerischen beziehungsweise kulturellen Produktion aus in die Sphären von Forschung, Kunst und sozialer Praxis, indem sie sich institutionskritisch artikuliert und herrschende kulturpolitische Paradigmen hinterfragt.
Veranstaltungsort
Kunstpavillon