Anna Schober

Pornografie und Avantgarde

Zur Verkettung der Bilder

Bereits seit der französischen Revolution und verstärkt wieder seit den Avantgarde-Bewegungen der 1910er und 1960er Jahre verwenden KünstlerInnen pornografische Bilder zum Zweck des Tabubruchs und der Zurückweisung von gängigen (Bild-)Konventionen. Zugleich wirken sie mit ihren Arbeiten jedoch an einer Neudefinition von Sexualität und der damit verbundenen „legitimen“ Bildwelten mit. Sie benutzen in ihren Aktionen avantgardistische ästhetische Tricks wie die Pop-Welten der Pornografie und bringen so „gemischte“ ästhetische Gestaltungen in den sozialen Raum ein. Hier generieren ihre Eingriffe unterschiedliche Faszinations- und Ablehnungsgeschichten, die in diesem Rechercheprojekt in Form einer pluralen Genealogie rekonstruiert werden. Im Zentrum der Untersuchung stand eine Analyse der „Verkettung“ von scheinbar ganz gegensätzlichen Bildern und Wahrnehmungen.
Anna Schober

Anna SCHOBER (*1966), PhD in Geschichte, Kunstgeschichte; postgraduale Studien u. a. an der Jan van Eyck Academie in Maastricht (2003) und im wissenschaftlichen Netzwerk The politics and history of European democratisation der European Science Foundation (2003–05). Forschungsschwerpunkt zum Zeitpunkt des Fellowshipaufenthalts im Künstlerhaus Büchsenhausen: Aesthetic tricks as a means of political emancipation (2003–06, mit Unterstützung des Österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung). Anna Schober erforscht in ihrer Arbeit das öffentliche Leben mit einem Fokus auf geschichtliche, politische, ästhetische und affektive Aspekte. Hauptthemen sind visuelle Kultur (Kunst und insbesondere populäre visuelle Kultur, etwa Film und Kino), Transnationalität sowie Diversity-Konzepte.
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