After Kümmernis Part II: A concluding, but not final, conversation on history, memory, remembrance and the role of art in distinguishing the difference

Sam Richardson (Fellow) im Gespräch mit virgil b/g taylor (Künstler und Denker)

virgil b/g taylor: there is nothing to be found among the undisplaced, 2021. Installation, 15 Gemälde, 15 Postkarten, Teilansicht. Foto: Franziska von den Driesch

Hybride Veranstaltung: Künstlerhaus Büchsenhausen | Live auf Freirad | Streaming via Zoom (Registrierung via Eventbrite) | Streaming via Facebook

After Kümmernis Part II bringt den Künstler und Denker virgil b/g taylor ins Gespräch mit Büchsenhausen-Fellow Sam Richardson. Die Veranstaltung ist eine Fortsetzung zum ersten Teil The Intersections of Struggle, Liberation and Movements Born of Grief, der im April 2022 stattfand. virgil b/g taylor erforscht die Geschichte von Fürsorge, Krise, Ausgrenzung und Toxizität. Er ist vor allem daran interessiert, im deutschen Kontext die Rolle von Geschichte bei der Unterscheidung zwischen Erinnerung und Gedächtnis zu hinterfragen und will erörtern, welchen Stellenwert die Kunst bei der Differenzierung dieser Unterscheidung einnimmt.

Sowohl Richardsons als auch virgil b/g taylors Arbeiten beschäftigen sich mit Geschichte als etwas, das nicht der Vergangenheit sondern dem Heute, Gestern und Morgen angehört, da Begriffe der Erinnerung, insbesondere in Bezug auf Gewalt und Unterwerfung, auf eine Weise verarbeitet und weitergegeben werden, die oft dem Staat und größeren Machtstrukturen zugute kommen. Ob es sich nun um die Auseinandersetzung mit einer verschmähten queeren Heiligen oder um die Untersuchung des Antisemitismus handelt, es stellt sich die Frage auf welche Weise diese Geschichten ignoriert werden und wie sie heute in ihrem Erbe fortwirken?

virgil b/g taylor zeigt Werke, die sich auf verschiedene Untersuchungsmethoden dieser Fragen beziehen und präsentiert das Video Hansa Boy etwas das kommt nie wieder vor als Fortsetzung einer Arbeit, die in Shunted Sculptures Fleeting Words, der Meisterschüler*innen-Austellung der HfK Bremen im Weserburg Museum für Moderne Kunst, Deutschland, gezeigt wurde. Das Museum befindet sich auf der Halbinsel Teerhof in der Weser und ist am schnellsten über die Bürgermeister-Smidt-Brücke zu erreichen. Smidt war während seiner langen politischen Karriere ausdrücklich bestrebt, die jüdische Bevölkerung aus Bremen zu vertreiben.

Auch Richardson wird Werke vorstellen, die im Rahmen der Fellowship in Innsbruck entstanden sind und sich mit dem Vermächtnis von Trauer, Geschlecht und Gewalt befassen. Beide werden untersuchen, was passiert, wenn man beginnt sich mit Gedächtnis, Erinnerung und Geschichte durch Kunst und Aktion auseinanderzusetzen.

Diese Veranstaltung ist Teil von FREIRAD on tour.

Sam Richardson ist ein:e interdisziplinäre:r Künstler:in, die:der in Los Angeles/Kalifornien in den Bereichen Fotografie, Video, Sound und Schreiben arbeitet. Als visuelle:r Künstler:in, die:der mit dokumentarischen Mitteln arbeitet, strebt Richardson danach, zu verlernen, alte Wege aufzubrechen und neue zu finden, um Bilder zu schaffen, die Kollaborationen und fotografische Beziehungen im Kontext von Körper, Trauma und Fürsorge hinterfragen. Sie* nutzt ihre* Erfahrung als Krisenberater:in für (Katastrophen-)Überlebende in New York und Los Angeles, Abolitionismus und persönliche Geschichte, um ihre* Arbeit mit einer Praxis der Fürsorge und der Erforschung persönlicher sowie gemeinsamer Erfahrungen zu verbinden.
Im Jahr 2020 schloss Richardson das Studium der Fotografie am MFA-Programm der UCLA ab, wo sie* auch als Assistent:in tätig war, ebenso im Fachbereich Kunsterziehung. Richardsons Ziel in diesem Kontext ist, eine möglichst umfassende und inklusive Form der Kunsterziehung, von der Theorie bis zur Praxis, zu entwickeln. Im Winter 2020-21 war Richardson Artist and Instructor in Residence beim Urbano Project in Boston. Gegenwärtig ist sie* Kommunikationsdirektor:in und Teaching Artist bei Creative Acts. Im Herbst 2021 unterrichtet Richardson einen Grundlagenkurs am California Institute for the Arts sowie einen Fotografiekurs beim Las Fotos Project.
http://samxrichardson.com

virgil b/g taylor ist ein faggot, der in Deutschland lebt. Er macht fag tips, ein spekulatives Online-Zine. Er ist eine Hälfte von sssssssssSsss, einer Studienfreundschaft mit Ashkan Sepahvand, ein Drittel von Indefinite Leave to Remain mit Moad Musbahi und Vishal Kumaraswamy, und ein Teil von What Would An HIV Doula Do?, einem Kollektiv von Künstler*innen, Schriftsteller*innen, Caretaker*innen, Aktivist*innen und anderen, die sich als Reaktion auf die aktuelle HIV/AIDS-Pandemie zusammengefunden haben. In seiner Arbeit erforscht er die Geschichte von Fürsorge, Krise, Ausgrenzung und Toxizität.

Veranstaltungsort

Künstlerhaus Büchsenhausen
Weiherburggasse 13
6020 Innsbruck

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