Marianna Christofides: Days In Between
Screening und Buchvorstellung
Nach der Präsentation im Wiener mumok kino Anfang März 2022 kommen der Film Days In Between von Marianna CHRISTOFIDES sowie das dazugehörige gleichnamige Buch in Kooperation mit dem International Film Festival Innsbruck (IFFI) nach Innsbruck. Die Filmvorführung und die anschließende Buchvorstellung finden am Sonntag, den 29. 05. 2022 um 17.40 Uhr im Leokino statt.
In ihrer Arbeit beschäftigt sich Marianna CHRISTOFIDES mit der Gegenüberstellung von geologischen und soziohistorischen Narrativen. Dabei interessiert sie sich für den Gebrauch bzw. Missbrauch des Naturbegriffs als Rechtfertigung eines Determinismus, der nichts anderes versucht, als den kontingenten Charakter von Dingen und kulturellen Gegebenheiten zu verschleiern. In ihrem Essayfilm Days In Between geht es der Künstlerin um Grenzregionen und verschiedene Topografien der Gewalt und Verletzung. In einer nuancierten Choreografie audiovisueller Neukalibrierungen beschäftigt sich die Arbeit mit den postindustriellen Landschaften und stereotypen Zuschreibungen des „Balkans“. Die disjunktive Haltung des Essayfilms und seine Lücken aufweisende Form des Denkens gibt dem Vernachlässigten oder Ungedachten im Denken eine Stimme, bringt das Formlose in der Form zum Vorschein – und zeigt so den Betrachter:innen auf ästethisch-affektive und insofern auch politische Weise neue Möglichkeiten und Hoffnung in unsicheren Zeiten auf.
Im Anschluss an das Screening im Rahmen des International Film Festival Innsbruck (IFFI) wird das Buch Days In Between vorgestellt. Der 2021 in der Reihe Büchs’n’Books und in Zusammenarbeit mit dem Hatje Cantz Verlag erschienene Band, der an Christofides’ jüngste Einzelausstellung im MNAC, Bukarest, anknüpft, versammelt neun kritische Stimmen aus Kunst und Wissenschaft und ermöglicht, erstmalig, einen tiefen Einblick in Christofides’ einzigartige künstlerische Praxis. Die Texte machen dabei Gebrauch von Theorien des New Materialism, Deleuzes’ Filmtheorie und philosophischen Betrachtungen zu Zeit und Raum. So zeigt sich, wie sich das Werk der Künstlerin auf vielschichtig-verwobene Art Diskussionen über Landschaft und Raum in postkolonialem Kontext, essayistische Filmpraxis und Formen kritisch-emanzipatorischer Wissensproduktion öffnet.
Marianna CHRISTOFIDES (CYP/DE) is Künstlerin und arbeitet hauptsächlich mit Bewegtbildern und Sprache. In ihrer künstlerischen Forschung werden die Spuren schleichender Gewalt in Langzeitbeobachtungen und über eine Auseinandersetzung mit der Materialität der untersuchten Räume verhandelt. Christofides war Büchsenhausen Fellow im Jahr 2017-18.
Veranstaltungsort
Anichstraße 36