Isidora Ilić

Writing the Female Film

Das Projekt beschäftigte sich mit Fragen der feministischen Filmtheorie und der (De)Konstruktion filmischer Sprache in der auktorialen Poetik von FilmemacherInnen. Writing the Female Film versuchte Möglichkeiten auszuloten, eine andere Art des Filmemachens zu konstruieren, die einen weiblichen Film hervorbringen würde.

Das Ziel der feministischen Kritik war es zu zeigen, dass die Darstellung von Frauen in Filmen und die herkömmliche Struktur von Film auf einer ödipalen Logik und einem männlichen Blick basieren. Filmtheoretische Überlegungen dieser Art resultierten in der Dekonstruktion des klassischen narrativen Films als filmischer Maßstab. Es gelang jedoch nicht, auch ein entsprechendes kritisches Klima und eine praktische Filmarbeit zu etablieren, um der Sprache und Écriture von Frauen in diesem Medium Raum zu geben.

Indem das Projekt Writing the Female Film das Konzept eines weiblichen Schreibens vorstellte, mit der Feministinnen auf die Frau als die Andere hinweisen wollten, ging es von der Sprache/dem Sprechen als dem wichtigsten Identitätsmerkmal aus. Der weibliche Film als authentischer Ausdruck von Frauen als sozialen Subjekten transportiert demnach auch eine andere Art des Denkens über das Filmemachen und über Film als Medium. Writing the Female Film untersuchte diese Annahme auf ihre Gültigkeit hin.
(Textvorlage: Isidora Ilić)

Im Rahmen ihres Fellowshipaufenthalts hielt Isidora Ilić im Sommersemester 2009 einen Vortrag am Institut für Slawistik der Universität Innsbruck.

Isidora ILIĆ ist Film-/Videokünstlerin und lebt in Belgrad. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Literaturtheorie an der Universität von Belgrad, betrieb Frauen- und Geschlechterforschung am Belgrader Zentrum für Frauenforschung und besuchte die Filmschule AFC am Kulturzentrum der Students’ City in Belgrad. Ihre Arbeit bedient sich der Praktiken des experimentellen Films, der Performancekunst und Kunsttheorie. Die BetrachterInnen stehen meist im Mittelpunkt ihrer Arbeiten und das Ziel der vielschichtigen und fragmentierten Strukturen ist es, sie einzubeziehen und zu fortführender Kreativität anzuregen. Sie ist Mitbegründerin der Künstlergruppe Doplgenger.
www.doplgenger.org