Michael Hieslmair

Exit - Stop and Go

Das Inntal ist geprägt vom Netzwerk des globalen Personen- und Warenverkehrs. Innsbruck, an einer der wichtigsten Alpentransversalen gelegen, ist zentrale Drehscheibe und Kreuzungspunkt transnationaler Verkehrsbewegungen. Aufgrund der speziellen topografischen Situation bestimmen die Verkehrsinfrastrukturen sowohl die sozialräumliche Struktur als auch das Erscheinungsbild des Inntals maßgeblich.

Ziel des Projekts Exit – Stop and Go war es, die Einflüsse von transnationalen, touristischen und migrantischen Erfahrungen, von täglichen PendlerInnenbewegungen und alltäglichem Berufsverkehr in ein Wegediagramm zu übersetzen, in dem die zunehmende Bedeutung von Terminals als Netzwerkknoten für den Lebensalltag der AkteurInnen ersichtlich wird. Im Fokus stand die Wirkungsmacht eines globalisierten Personen- und Warenverkehrs auf den Arbeits- und Lebensalltag der lokalen Identitäten. Es ging dabei um eine vergleichend angelegte künstlerische Untersuchung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung von mindestens drei Terminaltypologien im Großraum Innsbruck: einer Seilbahnstation, einer Autobahnraststätte, dem Flughafen. Anhand der strukturellen wie typologischen Differenz der Terminals lassen sich gegenwärtige soziale und wirtschaftliche Transformationsprozesse in Bezug auf den Stadtraum exemplarisch zeigen. Transnationale Bezüge erschließen sich hierbei im Zusammenhang von Mobilität, Migration und Standortwettbewerb. Im Laufe eines möglichst integrativ angelegten Produktionsprozesses wurde versucht, eine Balance zwischen Recherche, Produktion und Präsentation herzustellen. Die Verbindung aus kunsteigenen Methoden, Fragemöglichkeiten und Formaten mit methodischen Anleihen bei anderen Disziplinen bildete dabei die Grundlage für die Akkumulation von Wissen.
(Textvorlage: Michael Hieslmair)

Im Zuge seines Fellowshipaufenthalts erhielt Michael Hieslmair im Sommersemester 2009 einen Lehrauftrag am Institut für Architekturtheorie der Universität Innsbruck.

Michael Hieslmair war Empfänger des Fellowships der Stadt Innsbruck im Künstlerhaus Büchsenhausen 2009.

Michael HIESLMAIR lebt und arbeitet als Künstler in Wien. Architekturstudium in Graz und Delft. Er arbeitet individuell und in Gruppenzusammenhängen an Projekten und Ausstellungen über die Einflüsse von Mobilität auf Architektur und Landschaftsgestaltung sowie zum Kulturtransfer in sozialräumlichen Transformationsprozessen.
www.hieslmair.him.at