Ren Loren Britton

Ren Loren Britton & Romi Ron Morrison. „Soundings“, Online Experience. kuratiert von Miriam Wistreich mit Unterstützung von Karl Tryggvason, Kunsthalle Amsterdam, 2020. Creative Commons + CC4R.

Coalition Constellation

Das Projekt zeichnet Konstellationen in einer neuen filmischen Arbeit, um Geschichten über affirmative, kollaborative Praktiken sozialer Gerechtigkeit im Zeitverlauf zu erzählen. Auf diese Weise knüpft der*die Künstler*in thematische Verbindungen zwischen sozialer Gerechtigkeit und einer planetaren Ebene und fügt sich damit in die trans*feministische Tradition der Umbenennung von Strukturen hin zu Geschichten, Benennungen und Erfahrungen ein, die unser posttraumatisches Wachstum referenzieren. Menschenrechtsbasierte Geschichten, die in dieser Arbeit erzählt werden, beschreiben Koalitionen zwischen behinderten Menschen, Trans*personen, von Rassismus Betroffenen und anderen unterdrückten Gruppen. Wie würden sich unsere kollektiven Vorstellungswelten wohl unterscheiden, wenn wir nach oben blickten und statt des Orion-Gürtels die Sternzeichen der Wiedergutmachung sähen?

Diese Investigation stellt sich gegen die feststellbare Negativität in unserer gesellschaftlichen Gegenwart und bewegt sich auf ein „Wir“ im Sinne Femke Sneltings zu, das komplex ist und eine Vielzahl von Zielen, Praktiken, Kollektiven und Oppositionen aufrechterhält, während trotzdem politische Veränderung möglich wird. Durch das Sammeln von Ereignissen, die für und zwischen unterdrückten Gruppen gut verliefen, vor allem dann, wenn die Lebensumstände vorher sehr ernst waren, werden in diesem Rechercheprojekt kollaborative Praktiken des Geschichtenerzählens entwickelt, die unsere kollektiven, politischen Vorstellungswelten beflügeln sollen.

Coalition Constellation
operiert mit Geschichten über Koalitionen, die sich zusammen für ein bestimmtes Ziel eingesetzt haben und stellt vor allem Fallstudien in Fokus, die sich mit Mischungen aus kontingenten und möglichen Augenblicken befassen, in denen die Dinge zwischen unterschiedlichen politischen Organisationen gut verliefen.

Text: Ren Loren Britton

Ren Loren Britton ist ein*e trans*disziplinäre*r Künstler*in-Designer*in, dessen*deren Werte stark mit Trans*feminismus, Technowissenschaften, radikaler Pädagogik und Behindertengerechtigkeit resonieren. Deren Arbeit basiert auf liebevollem Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kollaboration, Barrierefreiheit, Trans*gender-Politiken und einer kritischen technischen Praxis. In Brittons konzeptionellen Ansatz des techno-historischen Geschichtenerzählens verschiebt they die Möglichkeiten in nicht-linearen Zeitlinien; damit wird Raum für gefühlte, gehörte, erzählte und ästhetische Modi des Fühlens, Wissens und Machens eröffnet.
Ren hat deren künstlerische Arbeit in vielen Ausstellungshäusern gezeigt, darunter im Sonic Acts (Amsterdam), im MACBA (Barcelona), bei der Transmediale & HKW & im Martin Gropius Bau (Berlin), im Constant (Brüssel), bei der ALT_CPH Biennale (Kopenhagen), in der Yale School of Art (New Haven), in der Kunsthalle Osnabrück (Osnabrück), im Het Nieuwe Institute & Varia (Rotterdam) & Rupert (Vilnius). Neuere akademische Artikel sind im Catalyst, in MATTER, bei Digital Creativity und in Sammelbänden bei Bloomsbury Academic, Spector Books und Barbara Budrich erschienen.
Britton arbeitet mit verschiedenen Kolleg*innen zusammen, u.a. im Rahmen des Künstler*innenkollektivs MELT mit Iz Paehr und für Trans*Presents mit Rosen Eveleigh, wie auch bei anderen Projekten mit von Britton geschätzten Grenzgänger*innen.
https://lorenbritton.com/